Viola Amherd

Viola Amherd: VBS wehrt sich gegen Bericht über Mega-Berater-Honorar

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

Die persönliche Beraterin von Bundespräsidentin Viola Amherd, Brigitte Hauser-Süess, soll mehr als ein Bundesrat verdienen. Das sei falsch, rechnet das VBS vor.

Brigitte Hauser-Süess Viola Amherd
Brigitte Hauser-Süess (links) und Viola Amherd. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 97'000 Franken für drei Monate – so schliesst Brigitte Hauser-Süess ihre Karriere ab.
  • Die Beraterin von Viola Amherd arbeitet trotz Pensionierung noch bis Ende Jahr weiter.
  • Die Berechnung, dies ergebe über 400'000 Franken Jahreslohn, sei falsch, sagt das VBS nun.

Ende Jahr hört Brigitte Hauser-Süess als Beraterin von Bundespräsidentin Viola Amherd auf. Offiziell wurde sie bereits im September, als sie 70-jährig wurde, zwangspensioniert. Für die restlichen drei Monate bis und mit Dezember hat sie aber noch ein Beratermandat bei Amherd.

Und dieses hab es in sich, wie die «NZZ» berichtete. Die Zeitung konnte den Vertrag gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz einsehen. Für die drei Monate erhält Hauser-Süess demnach bis zu 97'000 Franken.

Der Tagessatz für die insgesamt 70 Arbeitstage belaufe sich auf 1140 Franken. Die NZZ rechnet vertraglich vereinbarte Spesen im Wert von 5000 Franken sowie Sozialversicherungsbeiträge von 12'000 Franken hinzu. Monatlich würde Hauser-Süess so 32'000 Franken verdienen – aufs Jahr hochgerechnet gut 420'000 Franken. Also fast so viel wie ein Bundesrätin Viola Amherd selbst.

Hauser-Süess: Massive Lohnerhöhung zum Schluss?

Das wären allerdings fast doppelt so viel Geld wie bei ihrer offiziellen Anstellung als persönliche Mitarbeiterin Amherds.

Doch: Diese Beträge beruhten auf falschen Berechnungen, stellt das VBS nun auf seiner Website richtig.

Korrekt sei der Tagesansatz von 1140 Franken für 70 Tage. Das VBS kommt so aber auf einen Jahreslohn von rund 224’000 Franken. Dies entspreche dem Lohn in der Lohnklasse 31, in welcher Brigitte Hauser-Süess bis zu ihrer Pensionierung angestellt war. Denn: «Eingerechnet im Tagessatz sind die gängigen Zuschläge des Bundes sowie der Ferienzuschlag und die Feiertagsentschädigung.»

Sollte die Schweiz beim Bundespersonal sparen?

Auch die Sozialversicherungsbeiträge seien bereits darin enthalten und dürften nicht dazu addiert werden, so wie dies die «NZZ» mache. Bei den 5000 Franken Spesen handle es sich um einen Maximalbetrag und keine Pauschale.

Eveline Widmer-Schlumpf Brigitte Hauser-Süess
Die damalige Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (Mitte) beim Verlassen des Nationalratssaals zusammen mit ihrer Kommunikationschefin Brigitte Hauser-Süess, am 19. Juni 2013. - keystone

«Die Berechnungen der NZZ sind somit komplett falsch und nicht nachvollziehbar», folgert das VBS. Dies sei wider besseren Wissens so publiziert worden: «Das VBS hatte dem Journalisten mitgeteilt, dass die Entschädigungen auf der Lohnklasse der bisherigen Lohnklasse basiert.»

Brigitte Hauser-Süess kam unter Bundesrätin Ruth Metzler (CVP) nach Bundesbern und war zunächst «nur» Info-Chefin im Bundesamt für Migration. Eveline Widmer-Schlumpf (BDP) holte die Walliser CVP-Frau als Info-Chefin fürs ganze Departement – zuerst das EJPD, dann das EFD. Nach dem Rücktritt von Widmer-Schlumpf wurde Hauser-Süess zunächst persönliche Beraterin von Doris Leuthard, danach von deren Nachfolgerin Viola Amherd.

Kommentare

User #6371 (nicht angemeldet)

Es ist in jedem fall viel zu viel basta.amherd wird nun auch noch ein snob?

User #4904 (nicht angemeldet)

Wie immer bei solchen: Die Leistung ist umgekehrt proportional zu den Betügen - auch mit Banane oder anders formuliert: Der übelste Müll kostet am meisten - fängt schon bei der Werbung dafür an.

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