AfD: 16- und 17-Jährige erstmals dabei – viele wählten rechts
Für die Europawahl wurde das Stimmrechtsalter gesenkt. Daten zeigen: Die Jungen wählten ganz anders als bei vorherigen Urnengängen. Die Union und AfD punkten.
Das Wichtigste in Kürze
- Union und AfD sind die grossen Gewinner der deutschen Europawahl.
- Auch die Jungen, erstmals mit den 16- und 17-Jährigen, sind klar nach rechts gerückt.
- Die Grünen stürzten bei den unter 24-Jährigen regelrecht ab.
Die Europawahl 2024 ist Geschichte: In den vergangenen Tagen haben die Bürger der 27 EU-Mitgliedsstaaten entschieden, wer ihr Land im Europäischen Parlament vertreten wird.
In mehreren Staaten erzielten rechte Parteien grosse Erfolge. Beispielsweise schaffte die AfD in Deutschland mit 16 Prozent Anteil ihr bisher bestes Ergebnis. Lediglich die Union (30 Prozent) holte mehr Stimmen. Die Ampelregierung mit SPD, Grüne und FDP wurde dagegen abgestraft.
Union und AfD auch bei den Jungen vorne – Grüne stürzen ab
Interessant ist auch der Blick auf das Stimmverhalten der jungen Generation. Zuletzt konnten insbesondere die Grünen bei den jungen Wählerinnen und Wählern punkten. Parteien etwas weiter rechts hatten es dagegen schwerer.
Weil erstmals die 16- und 17-Jährigen wählen konnten, erhielt die jüngere Generation heuer nun zusätzliche Bedeutung. Und siehe da: Daten von «infratest dimap», die bei der «ARD» zu sehen sind, zeigen, dass es gewaltige Verschiebungen gab.
Im Vergleich zu 2019 verlor die Grüne Partei nicht weniger als 23 Prozentpunkte. Nur noch 11 Prozent der Wähler zwischen 16 und 24 entschieden sich für die Umweltpartei. Zum Vergleich: Über alle Generationen gesehen erhielten die Grünen 12 Prozent.
Gewonnen haben hingegen die Parteien weiter rechts, die Union und die AfD. Erstere steigerte ihren Anteil in der Altersgruppe von 12 auf 17 Prozent. Bei letzterer ist das Plus sogar noch grösser – statt 5 Prozent kommt die Alternative jetzt auf satte 16 Prozent. Union und AfD liegen demnach an der Spitze des Rankings bei den Jungen.
Auffällig ist, dass die Jungen sich auch vergleichsweise oft für kleinere Parteien entschieden haben. Die linksliberale Volt bekam beispielsweise 9 Prozent, das Satire-Projekt «Die Partei» 4 Prozent.