AfD-Chefin Alice Weidel: Öffentliche Liebeserklärung an Ehefrau Sarah
Alice Weidel hat in Zürich mit einem persönlichen Statement überrascht. Die AfD-Frau machte ihrer aus Sri Lanka stammenden Ehefrau Sarah eine Liebeserklärung.
Bei einer Veranstaltung im Zürcher Kongresshaus zeigte sich die Vorsitzende der AfD, Alice Weidel, von einer ungewohnt persönlichen Seite.
Wie unter anderem «Queer.de» berichtet, wandte sich Weidel mit emotionalen Worten an ihre im Publikum sitzende Ehefrau Sarah Bossard: «Sarah, ich liebe dich!»
Die öffentliche Liebeserklärung sorgte für Applaus im Saal. Weidel spricht sonst nur sehr zurückhaltend über ihr Privatleben.
«Teilweise ganz anderer Meinung»
Gegenüber den Moderatoren der Veranstaltung gab die Politikerin Einblicke in die Herausforderungen, denen sie und Sarah als Paar begegnen.
«Wir können nicht mehr spontan ins Restaurant gehen, ohne Angst zu haben, dass ich eins über die Rübe kriege». So zitiert der «Tages-Anzeiger» Weidel.
Weiter betonte sie ihre Dankbarkeit gegenüber ihrer Frau für deren Unterstützung.
Laut «Watson» sagte Weidel: «Ich bin ihr unglaublich dankbar, dass sie das mitmacht. Sie hat teilweise eine ganz andere Meinung als ich».
AfD-Chefin «sieht keine Hautfarben»
Auf die Frage nach möglichen Spannungen aufgrund der Herkunft ihrer Partnerin antwortete Weidel laut «Watson»: «Ich muss sagen, ich sehe Hautfarben nicht».
Und sie fügte hinzu: «Ich habe eine wunderbare Frau, wir sind 15 Jahre zusammen.»
Sarah Bossard, eine Schweizer Film- und Fernsehproduktionsleiterin mit Wurzeln in Sri Lanka, und Weidel leben in einer eingetragenen Partnerschaft.
Gemeinsam haben sie zwei Kinder, wie «Queer.de» berichtet.
Weidel in Deutschland politisch verfolgt?
Die Frontfrau der in Teilen gesichert rechtsextremen AfD Weidel nutzte die Bühne auch, um sich als politisch Verfolgte darzustellen. Laut «20 Minuten» äusserte sie die Befürchtung, in Deutschland verhaftet zu werden.
Ihrer Partnerin Sarah habe sie erklärt: «Schatz, vielleicht musst du dich darauf einstellen, dass ich dann doch mal irgendwann ins Loch gesteckt werde.»
Deutschland sei mit der DDR vergleichbar, die Einstufung der AfD als rechtsextrem durch den Verfassungsschutz eine «politische Strategie». «Es herrschten repressive Zustände wie in der DDR», zitiert «20 Minuten» die AfD-Chefin.
AfD und Homosexualität
Die AfD vertritt oft queerfeindliche Positionen, Parteivertreter fordern unter anderem Verbote von CSD-Demonstrationen. Die Partei warnt vor angeblichen Gefahren durch queere Menschen.
Weidel selbst distanziert sich von der Regenbogenflagge und lehnt die Ehe für alle offiziell ab. Trotz ihrer lesbischen Beziehung bezeichnet sich Weidel nicht als queer und erklärt, sich als lesbische Frau nicht diskriminiert zu fühlen.
Ihre Partnerin Sarah Bossard unterstützte 2021 öffentlich ein Referendum für die Ehe für alle. Die AfD bleibt in ihrer Haltung zu LGBTQ+-Themen gespalten.