Die Alternative für Deutschland (AfD) soll bei Rechtsextremen angesiedelt sein, so EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber. Er erklärt die Partei zum Hauptgegner.

Der Spitzenkandidat für die Europäische Volkspartei EVP, Manfred Weber, hält die AfD für einen zentralen Gegner vor der Europawahl im Mai 2019. «Wir werden mit aller Härte gegen sie argumentieren», sagte Weber im Interview mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ, Samstag). «Die AfD hat in Chemnitz bewiesen, wo sie steht, nämlich neben Pegida, der NPD und den Neonazis.»

Weber, zugleich Vizechef der CSU, sieht in der AfD eine deutsche Brexit-Partei, die mit der EU-Mitgliedschaft spiele – aus parteitaktischen Gründen. «Sie erzeugt die Stimmung, dass wir ein anderes Europa, ein angebliches «Europa der Nationen» brauchen. Dahinter steht aber Nationalismus, denn die EU ist ja heute schon ein Europa der Nationen.»

Das Wichtigste in Kürze

  • EVP-Spitzenkandidat Weber sieht in der AfD den Hauptgegner bei der Europawahl.
  • Man müsse die Partei aufhalten, weil sie ein nationalistisches Europa wolle.
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Populisten dürfe man nicht kopieren, sondern müsse sie mit Fakten und guten Argumenten schlagen. «Wir müssen Lust auf positiven demokratischen Streit machen und endlich Zukunftsentwürfe anbieten.» Dazu gehört laut Weber auch die Arbeit an einem EU-Masterplan gegen Krebserkrankungen. Sollte er EU-Kommissionspräsident werden, wolle er «alles Wissen und alle Datenbanken» zu Krebs bündeln. «Dann könnten wir in fünf bis zehn Jahren vielleicht der erste Kontinent sein, der eine Antwort auf Krebs hat.» Gemeinsam könnten Europäer mehr erreichen, betonte Weber.

Das Logo der Alternative für Deutschland (AfD).
Die AfD soll der Hauptgegner bei der Europawahl sein. - dpa
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