AFP und weitere Medien protestieren gegen unerlaubte Bildernutzung durch Zemmour
Der rechtsradikale französische Präsidentschaftskandidat Eric Zemmour bekommt Ärger wegen eines Videoclips, mit dem er seine Kandidatur angekündigt hatte.
Das Wichtigste in Kürze
- Rechtsradikaler Politiker hatte Video aus Fremdmaterial zusammengeschnitten.
Die Nachrichtenagentur AFP und zahlreiche weitere Medien und Filmemacher warfen Zemmour am Mittwoch die unerlaubte Nutzung von Bildern vor.
«Wir haben überrascht festgestellt, dass in dem auf Youtube veröffentlichten Clip (...) AFP-Bilder ohne unsere Erlaubnis und ohne Lizenz benutzt wurden», erklärte AFP-Informationsdirektor Phil Chetwynd. Dies verletze die Rechte von AFP, fügte er hinzu und forderte Zemmour auf, die Bilder nicht weiter zu verbreiten. Die Agentur behalte sich vor, Rechtsmittel einzulegen.
Auch mehrere französische Fernsehsender, das Rundfunkinstitut INA, der Filmkonzern Gaumont, Filmemacher Luc Besson, Schriftsteller Jacques Attali und weitere Medien und Persönlichkeiten hatten gegen die Verwendung nicht autorisierter Bilder in Zemmours Videobotschaft protestiert.
In dem am Dienstag veröffentlichten Video ist der 63-Jährige vor einer Bücherwand zu sehen, wie er einen Text abliest und in ein historisch anmutendes Mikrofon spricht. Möglicherweise wolte Zemmour damit bildlich an eine Rede des Republikgründers General Charles de Gaulle anknüpfen.
Zwischendurch sind zusammengeschnittene Videoschnippsel zu sehen, die das Bild eines - nach Zemmours Ansicht - glücklicheren Frankreichs der Vergangenheit zeigen. Das gegenwärtige Frankreich wird durch Szenen von Prügeleien und Anschlägen illustriert.
Zemmour hatte zeitweise die Rechtspopulistin Marine Le Pen in Umfragen überholt, ist inzwischen aber wieder hinter ihr zurückgefallen. Er vertritt fremdenfeindliche und nationalistische Positionen und wurde bereits zwei Mal wegen Volksverhetzung rechtskräftig verurteilt.