Albaniens Ministerpräsident steuert offenbar auf dritte Amtszeit zu
Ersten Ergebnissen zufolge holt die sozialistische Partei Albaniens rund die Hälfte der Sitze. Damit bleibt Edi Rama Ministerpräsident.
Das Wichtigste in Kürze
- Ersten Ergebnissen der Wahl in Albanien zufolge bleibt Edi Rama Ministerpräsident.
- Seine Partei kommt auf rund die Hälfte der Stimmen.
- Im Falle einer Niederlage seiner Partei wollte er zurücktreten.
Albaniens Ministerpräsident Edi Rama steuert offenbar auf eine dritte Amtszeit zu: Ersten vorläufigen Ergebnissen zufolge geht seine Sozialistische Partei als Sieger der Parlamentswahl vom Sonntag hervor.
Ramas Partei liegt ersten vorläufigen Ergebnissen zufolge vorne. Nach Auszählung der Stimmzettel von 35 Prozent aller Wahllokale erreicht Ramas Partei rund die Hälfte der Stimmen. Dies erklärte die Zentrale Wahlkommission (CEC) am Montag.
Das vom Chef der Mitte-Rechts-Partei Demokratische Partei, Lulzim Basha, angeführte Oppositionsbündnis erreichte demnach etwa 39 Prozent der Stimmen. Die Sozialistische Bewegung für Integration (LSI) von Präsident Ilir Meta kommt auf einen Stimmenanteil von etwa sieben Prozent kam.
Meta forderte die Wähler auf, sich nicht «entmutigen» zu lassen und die vollständigen Auszählung abzuwarten: «Jede Stimme in der Wahlurne muss gezählt und nachgezählt werden, bis zum Schluss.»
Oppositionsführer Basha hatte sich bereits kurz nach der Schliessung der Wahllokale am Sonntagabend zum Gewinner der Wahl erklärt. Der Sieg für sein Bündnis sei «klar», sagte Basha. Er bedankte sich bei den Bürgern, «die sich für den Wandel entschieden haben».
Ministerpräsident Rama hatte für den Fall einer Niederlage seiner sozialistischen Partei seinen Rückzug angekündigt. Er warb im Wahlkampf vor allem mit der Corona-Impfkampagne für sich. Seine Gegner werfen ihm unter anderem Verstrickungen in Korruption und die Fälschung früherer Wahlergebnisse vor. Das wichtigste Wahlkampfversprechen der Opposition war die Ankurbelung der Wirtschaft durch Hilfen für kleine Unternehmen.
Keine grösseren Zwischenfälle bei der Wahl
Nach Angaben von internationalen Wahlbeobachtern verlief die Abstimmung ohne grössere Zwischenfälle. Der Vorsitzende der Wahlkommission, Ilirjan Celibashina, lobte die «Rechtschaffenheit» des Vorgangs. Der Balkanstaat mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern zählt zu den ärmsten Europas. Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche Lage noch verschlechtert, da wichtige Einnahmen aus dem Tourismussektor fehlen.