Alexej Nawalny fordert Unterstützung für Belarussen
«Herr Lukaschenko ist der politische Vater von Herrn Putin», sagt Kreml-Kritiker Alexej Nawalny. Er sprach in einer Videobotschaft zum Europaparlament.
Das Wichtigste in Kürze
- Kreml-Kritiker Alexej Nawalny sprach in einer Videobotschaft zum Europaparlament.
- Er fordert dazu auf, der Protestbewegung gegen Alexander Lukaschenko in Belarus zu helfen.
- Ausserdem kritisiert Nawalny die Gewalt an den Demonstrierenden aufs Schärfste.
Im Europaparlament hat Alexej Nawalny dazu aufgerufen, die Protestbewegung gegen den autoritären Staatschef Alexander Lukaschenko in Belarus zu unterstützen.
Es sei «so wichtig», dem belarussischen Volk zu helfen, diesen «verrückten Typen» loszuwerden. Dies sagte der russische Kreml-Kritiker am Freitag in einer Videoschalte. «Herr Lukaschenko ist der politische Vater von Herrn Putin», sagte er. Weiter und betonte er den «gewaltigen Einfluss» der Entwicklung in Belarus auf die russische Politik.
Alexej Nawalny warf Lukaschenko zudem vor, «Menschen zu foltern, während wir hier diskutieren». In Belarus gibt es seit der Präsidentschaftswahl vom 9. August Massenproteste gegen Lukaschenko, dem die Opposition Wahlbetrug vorwirft. Die belarussischen Sicherheitskräfte gehen regelmässig gewaltsam gegen Demonstranten vor.
Nawalny war eingeladen, per Video im Auswärtigen Ausschuss des Europaparlaments zur Lage in Russland vor den Parlamentswahlen 2021 zu sprechen. Dort hatte er zuvor auch EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen gefordert. Nawalny ist einer der prominentesten Kritiker Putins. Im August war er nach einem mutmasslichen Giftanschlag in Sibirien nach Deutschland gebracht worden.
Dort wurde in seinem Körper eine Vergiftung mit dem militärischen Kampfstoff Nowitschok festgestellt. Nach seiner Behandlung in der Berliner Charité erholte sich Nawalny langsam von den Folgen. Der Fall sorgte für erhebliche Spannungen im deutsch-russischen Verhältnis.