Amtsinhaber Talon gewinnt Präsidentschaftswahl in Benin

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Benin,

Benins Amtsinhaber Patrice Talon setzt sich bei der Präsidentschaftswahl deutlich durch. Führende Vertreter der Opposition riefen zum Boykott auf.

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Benins wiedergewählter Präsident Patrice Talon. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Patrice Talon erhält bei der Präsidentschaftswahl 86 Prozent der Stimmen.
  • Das Verfassungsgericht muss die Wiederwahl des Amtsinhabers noch bestätigen.
  • Etliche Oppositionspolitiker sind ins Exil geflohen.

Amtsinhaber Patrice Talon hat sich bei der Präsidentschaftswahl in der westafrikanischen Republik Benin mit deutlichem Vorsprung durchgesetzt. Der 62-Jährige holte bei der Abstimmung am Sonntag gut 86 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission am Dienstag mitteilte.

Talon war als grosser Favorit in die Wahl gegangen. Seinen beiden Gegenkandidaten, dem 66-jährigen Alassane Soumanou und dem 67-jährigen Corentin Kohoué, waren von vornherein kaum Chancen eingeräumt worden. Soumanou kam dem vorläufigen Wahlergebnis zufolge auf 11,3 Prozent der Stimmen. Kohoué wurde mit weniger als 2,3 Prozent abgeschlagen Dritter.

Zwei Demonstranten in Woche vor Wahl getötet

Das Verfassungsgericht muss das Endergebnis der von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl noch bestätigen. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 50 Prozent. Führende Vertreter der Opposition hatten zu einem Boykott des Wahlgangs aufgerufen. Zahlreiche Gegner des Präsidenten sind ins Exil geflohen, während andere Oppositionspolitiker von der Wahl ausgeschlossen wurden.

Talon, der mit der landestypischen Baumwollproduktion reich wurde, gilt als Modernisierer. Das Land verzeichnete im Jahr 2019 ein Wachstum von fast sieben Prozent. Allerdings sank das Wachstum auf einen Wert von zwei Prozent. Dies, nachdem die Grenze zu Nigeria wegen der Corona-Krise geschlossen worden war.

In der letzten Wahlkampfwoche waren in Benin zwei Demonstranten getötet worden, als die Polizei Strassenblockaden der Opposition auflöste. Am Samstag gab es Schwierigkeiten, die Wahlunterlagen in den Norden des Landes zu transportieren. Weil dort zahlreiche Strassen von Anhängern der Opposition blockiert wurden.

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