Arbeitgeber weisen Forderung von Marburger Bund zurück
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat die Tarifforderungen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund für die Mediziner in kommunalen Krankenhäusern zurückgewiesen.
Sie seien «masslos überzogen», erklärte Wolfgang Heyl von der VKA am Donnerstag. Bei den Häusern würden sie «ein Kostenvolumen von rund 673 Millionen Euro verursachen», fügte er hinzu.
Im Tarifstreit zu den kommunalen Kliniken fordert der Marburger Bund für die rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte «einen echten Ausgleich der Inflationsentwicklung seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 und eine lineare Gehaltssteigerung um 2,5 Prozent». Allein zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 habe die kumulierte Preissteigerung 10,4 Prozent betragen.
Tatsächlich lägen die Forderungen des Marburger Bunds damit bei fast 13 Prozent, kritisierte die VKA. Die gestiegenen Kosten träfen auch die Krankenhäuser selbst, viele schrieben schon rote Zahlen. «Der Marburger Bund lässt auch völlig ausser Acht, dass die Entlastungspakete der Bundesregierung zu einer signifikanten Verringerung der Preissteigerungen führen», warf Heyl der Gewerkschaft vor.
Bei einem Abschluss, wie ihn der Marburger Bund fordere, sei eine Daseinsvorsorge nicht mehr gesichert, erklärte Heyl. Er forderte die Gewerkschaft auf, «die wirtschaftliche Situation der kommunalen Krankenhäuser nicht ausser Acht zu lassen». Zuletzt hatten sich beide Seiten im Mai auf einen Tarifabschluss geeinigt. Darin wurde das Entgelt ab dem 1. Oktober 2021 um 3,35 Prozent erhöht. Die neuen Tarifverhandlungen beginnen am 23. Januar.