Aserbaidschan und Armenien einigen sich auf Waffenruhe in Berg-Karabach
Aserbaidschan und Armenien haben sich auf eine Waffenruhe in der umkämpften Kaukasusregion Berg-Karabach geeinigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Armenien und Aserbaidschan haben sich auf eine Waffenruhe in Berg-Karabach geeinigt.
- «Ernsthafte Verhandlungen» über die Zukunft der Kaukasusregion sollen folgen.
In der schwersten Gewalteskalation seit Jahren in der Südkaukasusregion Berg-Karabach mit Hunderten Toten haben sich Armenien und Aserbaidschan auf eine Waffenruhe geeinigt.
Diese soll schon am Samstag zu Mittag beginnen, teilte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow in Moskau mit. Das russische Ministerium veröffentlichte in der Nacht zum Samstag eine entsprechende Erklärung dazu.
Entsprechende Gespräche fanden in der Nacht zum Samstag in Moskau statt. Beide Seiten hätten zudem den Beginn «ernsthafter Verhandlungen» über die Zukunft der seit Jahrzehnten umstrittenen Region vereinbart, so das Aussenministerium.
Nach tagelangen Kämpfen hatten Armenien und Aserbaidschan am Freitag direkte Gespräche aufgenommen: Unter Schirmherrschaft Lawrows trafen sich die Aussenminister beider Länder in Moskau, was Hoffnungen auf ein Ende der Gefechte weckte. Die nun «aus humanitären Gründen» vereinbarte Waffenruhe solle Samstagmittag in Kraft treten, erklärte der russische Aussenminister nach stundenlangen Verhandlungen.
Berg-Karabach seit Jahrzehnten umstritten
Berg-Karabach ist seit Jahrzehnten zwischen Armenien und Aserbaidschan umstritten. Die Kaukasusregion hatte während des Zerfalls der Sowjetunion einseitig ihre Unabhängigkeit erklärt. Darauf folgte in den 90er Jahren ein Krieg mit 30.000 Toten. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt.
Nach einer längeren Zeit relativer Ruhe war der Konflikt um Berg-Karabach und angrenzende Gebiete Ende September wieder aufgeflammt. Seitdem gab es täglich heftige Gefechte, auch am Freitag wurde ungeachtet der Gespräche in Moskau weiter gekämpft.