Erstmals direkte Gespräche zwischen Armenien und Aserbaidschan
Zum ersten Mal seit Ausbruch der Berg-Karabach-Konflikte treffen sich Armenien und Aserbaidschan für ein Gespräch in Minsk.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kämpfe um die Region Berg-Karabach dauern seit knapp zwei Wochen an.
- Jetzt treffen sich die Aussenminister von Armenien und Aserbaidschan für Gespräche.
- Das Treffen fand heute Freitag zusammen mit dem russischen Aussenminister in Minsk statt.
Die Aussenminister der verfeindeten Nachbarn Armenien und Aserbaidschan sind zu Gesprächen zusammengekommen. Es ist das erste Mal seit Beginn der neuen Kämpfe in der Kaukasus-Region Berg-Karabach.
An dem Treffen am Freitag in Moskau nahm auch Russlands Aussenminister Sergej Lawrow teil, wie das dortige Ministerium mitteilte. Kremlchef Wladimir Putin hatte beide Länder zuvor zu einer Waffenruhe aufgerufen.
Aserbaidschan auf friedliche Lösung aus
Seit knapp zwei Wochen gibt es in Berg-Karabach neue Kämpfe mit Hunderten Toten. Auch am Freitag dauerten die Gefechte an. Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev nannte das Treffen in Moskau die «letzte Chance» auf eine friedliche Lösung.
Der Konflikt solle jedoch zuerst militärisch beendet werden. Erst später könne man über eine dauerhafte politische Lösung sprechen. Armenien müsse Berg-Karabach aufgeben.
In einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund 30 Jahren verlor Aserbaidschan die Kontrolle über das Gebiet. Berg-Karabach wird heute von christlichen Karabach-Armeniern bewohnt. Seit 1994 gilt eine brüchige Waffenruhe. Russland, die USA und Frankreich vermitteln im Konflikt mit der Minsk-Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).