Auch USA und UNO empört über Hinrichtung von zweitem Demonstranten im Iran
Die zweiten Hinrichtung im Zusammenhang mit den seit fast drei Monaten anhaltenden Protesten im Iran hat auch in den USA und bei den Vereinten Nationen (UNO) Empörung ausgelöst.
Das Wichtigste in Kürze
- Washington sieht «Angst der iranischen Führung vor dem eigenen Volk».
«Wir verurteilen dieses drakonische Vorgehen auf das Schärfste», sagte US-Aussenamtssprecher Ned Price am Montag vor Journalisten in Washington. Die Hinrichtung solle «das iranische Volk einschüchtern» und zeige «die Angst der iranischen Führung vor dem eigenen Volk».
Die UNO forderte einen sofortigen Stopp der Todesstrafe im Iran. UN-Generalsekretär António Guterres prangerte zudem über seinen Sprecher in New York die «besondere Grausamkeit» der Hinrichtung an.
Der Iran hatte am Montag die Hinrichtung eines zweiten Mannes bekanntgegeben, der sich an regierungskritischen Protesten beteiligt hatte. Er wurde öffentlich gehängt.
Die Hinrichtung hatte erneut weltweites Entsetzen und scharfe Kritik ausgelöst. Die Europäische Union (EU) verschärfte ihre Sanktionen gegen Teheran. Betroffen von den Strafmassnahmen sind insgesamt fast 30 weitere iranische Verantwortliche und Einrichtungen, darunter hochrangige Mitglieder der Revolutionsgarden.
Der Iran wird seit Monaten von heftigen Protesten erschüttert. Ausgelöst wurden sie durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini am 16. September. Die 22-Jährige war nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei wegen eines nicht ordnungsgemäss getragenen Kopftuchs zu Tode gekommen.