Bolsonaro-Anhänger blockieren in Brasilien weiter viele Autobahnen
Anhänger des abgewählten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro halten immer noch zahlreiche Fernstrassen in dem südamerikanischen Land besetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- 167 Strassen sind in Brasilien blockiert.
- Die Bolsonaro-Anhänger wollen den Wahlsieg von Lula nicht anerkennen.
- 563 Blockaden löste die Polizei bereits auf.
Die Autobahnpolizei registrierte am Mittwoch 167 Strassensperren in verschiedenen Regionen Brasiliens, wie der Fernsehsender Globo berichtete. Nach eigenen Angaben löste die Polizei bereits 563 Blockaden auf. Bolsonaros Unterstützer wollen den Wahlsieg von dessen Herausforderer Luiz Inácio Lula da Silva nicht anerkennen.
In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme nach seiner Wahlniederlage hatte Bolsonaro am Dienstag Verständnis für die Proteste geäussert. «Die Demonstrationen sind das Ergebnis von Empörung. Einem Gefühl der Ungerechtigkeit über die Art und Weise, wie der Wahlprozess durchgeführt wurde». Dies sagte der rechte Staatschef.
Zweifel am Wahlsystem
Er hatte zuvor selbst Zweifel am Wahlsystem gestreut. Beweise dafür legte er allerdings nie vor. Die Fernstrassen sind für die Versorgung des Landes essenziell, denn der Grossteil der Güter wird in Brasilien per Lkw transportiert.
Der Nationale Industrieverband (CNI) warnte vor Versorgungsengpässen und Treibstoffmangel, sollten die Blockaden noch länger andauern. Nach Angaben des Verbands der Supermärkte gibt es in einigen Bundesstaaten bereits Lieferprobleme vor allem bei Obst, Gemüse und Fleisch.