Jair Bolsonaro erneut auf Coronavirus getestet
Das Wichtigste in Kürze
- Der Präsident von Brasilien hat sich erneut auf das Coronavirus testen lassen.
- Jair Bolsonaro hatte gemäss eigenen Angaben zuletzt mögliche Symptome gezeigt.
Er habe zuletzt unter möglichen Symptomen des Coronavirus gelitten, darunter Fieber von 38 Grad, sagte Bolsonaro am Montag dem brasilianischen Programm des Nachrichtensenders CNN.
Die Testergebnisse erwartet er für Dienstag. Bolsonaro hat die Gefahr durch die Corona-Pandemie wiederholt kleinzureden versucht. Die von dem Erreger ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 bezeichnete er in der Vergangenheit als «kleine Grippe».
Bolsonaro befinde sich derzeit «in gutem Gesundheitszustand» und halte sich in seiner Residenz auf, teilte das Pressebüro des Staatschefs mit. Weitere Details nannte es nicht. Laut Berichten brasilianischer Medien sagte Bolsonaro alle seine Termine für die Woche ab.
Lunge wurde geröntgt
Der 65-jährige Staatschef berichtete selber, dass im Rahmen der Untersuchungen im Krankenhaus seine Lunge geröntgt worden sei. Dabei sei nichts Auffälliges entdeckt worden, sagte Bolsonaro laut einem von einem seiner Anhänger aufgezeichneten Video. Bolsonaro pflegt mit vor seiner Residenz versammelten Fans zu sprechen.
Bolsonaro hatte sich in den vergangenen Monaten bereits drei Mal auf das Coronavirus testen lassen. Im Mai wurde er vom Obersten Gericht dazu gezwungen, die Resultate dieser Tests offenzulegen. Sie waren negativ ausgefallen.
Bolsonaro berichtete laut CNN nun auch, dass er vorbeugend das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin zum Schutz gegen das Coronavirus einnehme.
Ebenso wie US-Präsident Donald Trump hat Bolsonaro wiederholt für Hydroxychloroquin im Kampf gegen die Pandemie geworben. Der Einsatz dieses Mittels gegen das Coronavirus ist jedoch umstritten.
Brasilien stark von Corona-Krise betroffen
Brasilien ist nach den USA das am zweitstärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Laut jüngsten offiziellen Angaben wurden im grössten und bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land 1,6 Millionen Infektionsfälle und 65'487 Todesopfer verzeichnet.
Dennoch hat Bolsonaro die von brasilianischen Bundesstaaten und Bezirken verhängten - inzwischen aber teilweise wieder gelockerten - Corona-Restriktionen immer wieder harsch kritisiert.
Der ultrarechte Staatschef legte in den vergangenen Tagen zudem sein Veto gegen mehrere Passagen eines vom Kongress verabschiedeten Gesetzes ein, welches landesweite Vorschriften für das Tragen von Atemschutzmasken in der Öffentlichkeit enthält.
Bolsonaro hat sich zudem selbst wiederholt über eine in der Hauptstadt Brasília geltende Maskenpflicht hinweggesetzt. Bei Treffen mit Anhängern trug er keinen Atemschutz. Auch missachtete er das Abstandsgebot, indem er Anhänger umarmte und ihnen die Hände schüttelte.
Am Samstag veröffentlichte Bolsonaro Fotos in den Onlinenetzwerken, die ihn ohne Maske zusammen mit mehreren Ministern und dem US-Botschafter bei einem Essen aus Anlass des Nationalfeiertags der Vereinigten Staaten zeigten.