Corona-Lockdown in England könnte länger als vier Wochen dauern
Die britische Regierung will den Lockdown nicht definitiv auf vier Wochen limitieren. Bei einem so bösartigen Virus wäre es «töricht», etwas vorherzusagen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der zweite landesweite Corona-Lockdown in England hat begonnen.
- Die Regierung möchte die Dauer des Lockdowns nicht definitiv auf vier Wochen beschränken.
- Bei einem so schnellen Virus wäre es «töricht», definitiv vorauszuplanen.
Der wegen rasant steigender Corona-Infektionszahlen angekündigte vierwöchige Lockdown in England könnte nach Angaben der Regierung noch länger dauern. Regierung warnt vor Verlängerung bei weiterhin hohen Ansteckungsraten.
Gelinge es nicht, die Ansteckungsraten zu senken, werde die Regierung die strengen Massnahmen aufrechterhalten. Das sagte der britische Staatssekretär Michael Gove dem Sender Sky News am Sonntag. Der zweite landesweite Lockdown soll am Donnerstag in Kraft treten und eigentlich am 2. Dezember enden.
Schulen bleiben geöffnet
«Bei einem Virus, der sich so schnell bewegt, wäre es töricht, mit absoluter Sicherheit vorherzusagen, was in vier Wochen passiert.» Davor warnte Gove. Beim zweiten Lockdown sollen wie auch in Deutschland die Schulen geöffnet bleiben. Geschäfte der Grundversorgung dürfen öffnen, die Bevölkerung soll weitgehend zu Hause bleiben.

Grossbritannien hat mit mehr als 46'000 Todesfällen die höchste Zahl an Corona-Toten in Europa zu beklagen. Die Zahl der Infizierten und Krankenhauseinweisungen könnten demnächst die bisherigen Berechnungen für den schlimmsten Fall übertreffen. Das geht aus Dokumenten der wissenschaftlichen Beratergruppe der Regierung für Notfälle hervor. Das im Juli ausgearbeitete Worst-Case-Szenario ging von weiteren 85'000 Todesfällen in einer zweiten Infektionswelle im Winter aus.