CSU strebt nach Stimmverlusten in Bayern Bündnis mit Freien Wählern

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Deutschland,

Nach massiven Stimmverlusten bei der Landtagswahl in Bayern strebt die CSU eine Regierungskoalition mit den Freien Wählern an.

Markus Söder (l, CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Horst Seehofer, Bundesinnenminister und CSU-Parteivorsitzender, nehmen an der CSU-Wahlkampf-Abschlusskundgebung teil.
Markus Söder (l, CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Horst Seehofer, Bundesinnenminister und CSU-Parteivorsitzender, nehmen an der CSU-Wahlkampf-Abschlusskundgebung teil. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die CSU bleibt in Bayern trotz massiven Stimmverlusten stärkste Kraft.
  • Die Partei überlegt sich nun ein bürgerliches Bündnis mit den Freien Wählern.
  • Bei den Linken feiern die Grünen grosse Erfolge, die SPD erlebt ein historisches Debakel.

Im bayerischen Landtag sitzen künftig sechs Parteien – so viele wie noch nie seit Gründung der Bundesrepublik. Stärkste Partei bleibt trotz drastischer Stimmenverluste die CSU mit 37,2 (2013: 47,7) Prozent der Erst- und Zweitstimmen.

Dies geht aus Angaben des Landeswahlleiters nach Auszählung aller Stimmen hervor. Zweitstärkste Kraft sind die Grünen, die ihren Stimmenanteil auf 17,5 (8,6) Prozent mehr als verdoppelten. Die Freien Wähler legten auf 11,6 (9,0) Prozent zum, die AfD, die 2013 noch nicht angetreten war, zieht mit 10,2 Prozent in den Landtag ein.

Der Bundesvorsitzende Robert Habeck (r) und der bayerische Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Ludwig Hartmann springen bei der Wahlparty der Partei von der Bühne ins Publikum.
Der Bundesvorsitzende Robert Habeck (r) und der bayerische Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Ludwig Hartmann springen bei der Wahlparty der Partei von der Bühne ins Publikum. - Keystone

Die SPD stürzte auf 9,7 (20,6) Prozent ab und rutschte damit erstmals bei einer Landtagswahl überhaupt unter die Zehn-Prozent-Marke. Die FDP schaffte nach einer Zitterpartie mit 5,1 (3,3) Prozent knapp den Einzug in den Landtag; die Linke blieb mit 3,2 Prozent aussen vor.

Die CSU holte 85 der 91 zu vergebenden Direktmandate. Sechs Stimmkreise gewannen die Grünen – davon allein fünf in München. Die genaue Sitzverteilung im Landtag will der Landeswahlleiter im Lauf der Nacht bekanntgeben. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate dürfte das Parlament die Normgrösse von 180 Mitgliedern deutlich überschreiten. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,4 (63,6) Prozent.

CSU
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, spricht beim CSU-Parteitag. - dpa

CSU und Freie Wähler wollen Regierungsbündnis

Ministerpräsident Söder bezeichnete das zweitschlechteste CSU-Ergebnis in der Parteigeschichte als «zum Teil schmerzhaft». «Wir nehmen das Ergebnis mit Demut an.»

Das Wahlergebnis eröffnet ihm aber die Perspektive, eine von ihm favorisierte bürgerliche Koalition mit den Freien Wählern zu bilden. CSU (85 Sitze) und Freie Wähler (27 Sitze) kommen laut dem vorläufigen Wahlergebnis zusammen auf 112 Sitze und hätten damit bei erwarteten 205 Sitzen im nächsten Landtag eine klare Mehrheit. Der Vorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, zeigte sich offen für ein solches Regierungsbündnis.

Münchens Ministerpräsident Markus Söder (L) schüttelt die Hand von Hubert Aiwanger von den Freien Wählern.
Münchens Ministerpräsident Markus Söder (L) schüttelt die Hand von Hubert Aiwanger von den Freien Wählern. - Keystone

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