Dänen-Royals ändern Wappen – weil Trump Grönland will?
Der designierte US-Präsident Donald Trump äussert Ansprüche auf Grönland. Die Dänen stärken derweil die Stellung der Insel in ihrem königlichen Wappen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Royals aus Dänemark haben per Anfang Jahr ihr Wappen angepasst.
- Das könnte eine Reaktion auf US-amerikanische Ansprüche auf Grönland sein.
- Der Eisbär, der für die Insel steht, ist nämlich neu deutlicher hervorgehoben.
Der Zoff um Grönland spitzt sich zu: Donald Trump will die Insel in die USA holen – von verschiedenen Seiten erntet der Republikaner dafür Kritik. Unter anderem warnte Deutschlands Kanzler Olaf Scholz vor Grenzverschiebungen.
Interessant ist zudem eine Massnahme des dänischen Königshauses, die Anfang Jahr in Kraft getreten ist. Und zwar haben die Royals erstmals seit 1972 ihr Wappen angepasst. Offizielle Begründung ist die «Stärkung des Commonwealth», wie König Frederik X. sagt.
Beschlossen wurde die Änderung des Wappens bereits am 20. Dezember 2024, also vor den aktuellen Diskussionen um US-Ansprüche auf Grönland. Allerdings existieren solche mehr oder weniger offenen Gelüste Trumps ja bereits länger.
So betrachtet könnte die royale Anpassung durchaus auf die Ambitionen von Donald Trump zurückzuführen sein. Verschiedene Beobachter und Journalisten kommen jedenfalls zu diesem Schluss.
Denn: Im neuen Wappen des Königshauses ist der Eisbär deutlich vergrössert zu sehen. Das Tier steht innerhalb der dänischen Krone für die Insel Grönland.
Symbolische Wirkung der Anpassung wohl gering
Allerdings muss man anfügen: Selbst wenn Dänemark damit tatsächlich Trump entgegenwirken will, ist unklar, ob die Wappenänderung eine grosse Wirkung zeigt.
«Weltweit ist das Interesse an Heraldik relativ klein», sagt Cédric Delapraz von der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft gegenüber SRF.
Laut dem Experten könnte Dänemark damit schlicht seine Anerkennung gegenüber der grönländischen Bevölkerung ausdrücken wollen. Nicht zuletzt auch aus politischem Kalkül: Auf der Insel wird im Frühling ein neues Parlament gewählt.