Deutschland nimmt Vorwürfe gegen Russland ernst
Nach dem versuchten Angriff russischer Spione auf die OPCW in Den Haag sind die Hacker-Vorwürfe an Russland sehr ernst zu nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Vorwürfe an Russland wegen Cyberangriffen nehmen zu. Deutschland nimmt sie sehr ernst.
- Am Donnerstag wurde der versuchte Angriff auf die OPCW in Den Haag bekannt.
Das Bundesinnenministerium nimmt die jüngsten Vorwürfe gegen den russischen Militärgeheimdienst wegen internationaler Hackerangriffe «sehr ernst». «Wir haben grundsätzlich volles Vertrauen in die diesbezüglichen Einschätzungen der britischen Stellen», erklärte ein Ministeriumssprecher heute Freitag in Berlin. Auch in Deutschland habe es Cyber-Vorfälle gegen verschiedene Ziele gegeben. Der Sprecher verwies ferner auf den Verfassungsschutzbericht 2017, wonach es «Anhaltspunkte für deren Steuerung durch russische staatliche Stellen» gibt.
Angriffe auf die Niederlande, Grossbritannien und Australien
Grossbritannien und Australien hatten dem russischen Militär-Geheimdienst GRU am Donnerstag gross angelegte Hackerattacken in aller Welt vorgeworfen. Der GRU sei nachweisbar verantwortlich für Hackerangriffe auf politische Institutionen, Unternehmen, Medien und Sportinstitutionen weltweit, erklärte der britische Aussenminister Jeremy Hunt.
Ebenfalls am Donnerstag wurde Russland wegen eines vereitelten Hackerangriffs auf die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag international an den Pranger gestellt. Die niederländische Regierung machte Moskau für die Attacke verantwortlich und wies vier mutmassliche Agenten des aus.
In Deutschland wurde kein neuer Vorfall bekannt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bekräftigte, es gebe eine «dauerhafte Bedrohungslage». Das Amt verwies auf «wiederholte» Cyberangriffe auf Wirtschaftsunternehmen wie die im Juni bekannt gewordenen Attacken auf Energiekonzerne.