Deutschland will Lateinamerika und Karibik in Corona-Krise unterstützen
Das Wichtigste in Kürze
- Aussenminister berieten auf Einladung von Maas.
Aussenminister Heiko Maas (SPD) sagte am Mittwoch in Berlin vor einer Video-Konferenz mit seinen Amtskollegen aus der Region, seit Anfang des Jahres seien die deutschen Hilfsleistungen verdoppelt und zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Expertenteams nach Kolumbien, Ecuador, Peru und Mexiko geschickt worden. Über möglicherweise weitere Hilfen solle nun gesprochen werden.
Bei der Online-Konferenz der Aussenminister, zu der Deutschland eingeladen hatte, soll nach den Worten von Maas auch darüber gesprochen werden, wie multilaterale Organisationen wie die Weltbank oder der Internationale Währungsfonds (IWF) die lateinamerikanischen Länder gezielt unterstützen können.
«Mit Lateinamerika verbindet uns die Überzeugung, dass die regelbasierte Ordnung nicht unter die Räder einer neuen Grossmächterivalität kommen darf», sagte Maas. Er erteilte «Protektionismus» und «Abschottung» eine Absage und hob hervor: «Gerade jetzt brauchen wir starke Welthandelsbeziehungen, um aus der Krise herauswachsen zu können und das so schnell wie möglich.»
Auch mit Brasilien, einem der von der Pandemie am schwersten getroffenen Länder weltweit, arbeite die Bundesregierung weiter auf allen Ebenen zusammen, sagte Maas. Die aktuelle Lage der Innen- und Umweltpolitik in dem Land werde aber sehr genau beobachtet. «Brasilien ist und bleibt ein wichtiger Partner.»
Brasilien hatte am Dienstag die Marke von 30.000 Corona-Toten überschritten und verzeichnet jetzt knapp 31.200 Corona-Tote und über 555.000 bestätigte Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus. Binnen 24 Stunden starben in dem Land 1262 Menschen infolge einer Coronavirus-Infektion und 28.936 Neuinfektionen wurden von den Behörden am Dienstag gemeldet.
Der rechtsradikale Staatschef Jair Bolsonaro, der ein erklärter Anhänger von US-Präsident Donald Trump ist, hält strikte Auflagen wie Ausgangssperren trotz der Krise nicht für notwendig.