Donald Trump: Spott für «inszeniertes» Spital-Foto

Am Samstag meldete sich ein müde wirkender Donald Trump aus dem Spital zu Wort. In einer vierminütigen Videobotschaft versicherte er dem amerikanischen Volk: «Es geht mir viel besser und ich werde bald zurück sein».

Seine Ärzte und der US-Präsident selber versuchen mit aller Kraft, die Sorgen und Gerüchte um seinen Gesundheitszustand aus der Welt zu schaffen. Doch dabei unterlaufen dem Weissen Haus einige Fauxpas, die beim genauen Hinschauen ans Licht kommen.

Am Samstagabend veröffentlichte das Weisse Haus sowohl ein Video als auch zwei Fotos von Donald Trump. Sie stammen aus dem Walter Reed Krankenhaus und zeigen den 74-Jährigen, wie er an Unterlagen arbeitet.

Trumps Tochter Ivanka teilte das Foto frohlockend: «Nichts kann ihn daran stoppen, für das amerikanische Volk zu arbeiten. Unerbittlich!»

Doch Trumps Versuch, seine Unermüdlichkeit zu zeigen, wurde von Beobachtern auseinandergenommen. Denn die beiden Fotos, eines aufgenommen am Ende eines langen Konferenztisches, das andere an einem runden Tisch, sollte offenbar einen Zeitablauf zeigen.

Der Chefredaktor des Flug-Magazins The Air Current stellte anhand der Daten fest, dass die beiden Fotos nur 10 Minuten voneinander entfernt aufgenommen wurden. Obwohl Trump an zwei verschiedenen orten arbeitete.

Ein weiterer Reporter entdeckte bei der vergrösserten Betrachtung des einen Fotos, dass Trump seinen Namen auf ein leeres Blatt Papier schreibt. Die Reaktionen in den USA folgten schnell: «Inszenierung», werfen Kritiker dem Weissen Haus vor. «Er war ein Reality-TV-Star», schreiben andere.

Auch nerven sich viele darüber, dass Trump keine Maske trug, obwohl er ja offenbar in verschiedenen Bereichen des Spitals fotografiert wurde.

Auffallend ist im am Samstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Video zudem eine Geste des US-Präsidenten, die wie ein Schluckauf aussieht. In den USA vermuten deshalb einige, dass die Aufnahme nachbearbeitet wurde. Und zwar um ein Husten von Donald Trump zu kaschieren.

Auf Social Media ist dazu eine heisse Diskussion entbrannt. Videocutter und Filmprofis sind sich sicher: Der Unterbruch im Video sollte mit der Funktion «Morph Cut» der Software Adobe Premier unmerklich gemacht werden.

Trump Kommunikationsteam sei dies jedoch misslungen. Die Profis nennen die Videobearbeitung «amateurhaft».

Laut Berichten wird die Morph-Cut-Funktion häufig bei der Nachbearbeitung von Interviews eingesetzt. Etwa um unerwünschte Pausen, Stottern oder unschöne «Ähms» zu vermeiden.

Dem Weissen Haus wird nun vorgeworfen, die Ernsthaftigkeit von Trumps Gesundheitszustand herunterzuspielen. Die US-Regierung hat sich bisher nicht zu den Berichten geäussert.