EU-Ratspräsident Donald Tusk beklagt «die Schärfe der gesellschaftlichen Spaltung» in seiner Heimat Polen.
EU-Ratspräsident Donald Tusk.
EU-Ratspräsident Donald Tusk. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Tusk beklagt sich über «Hass und Verachtung» in seiner Heimat Polen.
  • Mit Blick auf das anstehende 100-Jahres-Jubiläum rief er zu einer Aussöhnung auf.
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EU-Ratspräsident Donald Tusk hat die feindselige Stimmung in seiner Heimat Polen beklagt. «Ich bin nicht in der Lage zu verstehen und zu akzeptieren, warum die Schärfe der gesellschaftlichen Spaltung in Polen so weit über das hinausgeht, was ich im übrigen Europa sehe», sagte er in einer vom Fernsehsender TVN24 aufgezeichneten Rede in Krakau am heutigen Samstag.

Sogar in dem von Krieg erschütterten Kosovo habe er gesehen, wie sich der Präsident Serbiens und der Präsident des Kosovo die Hände reichten und miteinander Gespräche in versöhnlicher Atmosphäre führten, erzählte Tusk vor Teilnehmern einer internationalen Konferenz zum Thema «Die Rolle der katholischen Kirche bei der Integration Europas». Doch in Polen stünden sich die politischen Lager so voller Hass und Verachtung gegenüber, dass er sich wochenlang dafür rechtfertigen müsse, dass er mit dem amtierenden Präsidenten Andrzej Duda am Rande eines UNO-Treffens überhaupt geredet habe, beklagte der EU-Ratspräsident.

Mit Blick auf das am 11. November anstehende 100-Jahres-Jubiläum der Unabhängigkeit Polens nach dem Ersten Weltkrieg rief er zu einer Aussöhnung zwischen den zerstrittenen Lagern auf: «Wir sind dafür verantwortlich, dass die nächste Generation ihr Leben nicht in einem gespaltenen Land verbringt». Versöhnung sei die europäischste Tugend, betonte Tusk und erinnerte daran, dass das vereinte Europa nicht zuletzt auf der Aussöhnung von Deutschen und Franzosen aufgebaut worden sei.

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