Durchsuchungen bei deutschen Linksextremen nach Attacken in Ungarn
Nach gewalttätigen Angriffen auf Rechtsextremisten in Ungarn haben Ermittler am Mittwoch in Leipzig und Jena die Wohnungen verdächtiger mutmasslicher Linksextremisten durchsucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Rechtsextremisten in Budapest angegriffen - Razzien in Sachsen und Thüringen .
Wie die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden sowie die Landeskriminalämter von Sachsen und Thüringen mitteilten, richten sich die Ermittlungen gegen drei Männer und vier Frauen im Alter von 20 bis 29 Jahren. Sie sollen vor etwa einem Monat acht Rechtsextremisten in der ungarischen Hauptstadt Budapest attackiert und teilweise erheblich verletzt haben.
Die Übergriffe ereigneten sich laut Ermittlern im Zusammenhang mit einem jährlichen Aktionstag des in Deutschland verbotenen Neonazinetzwerks Blood & Honour, dem sogenannten Tag der Ehre. Bei dieser Veranstaltung, die in diesem Jahr vom 9. bis zum 11. Februar stattfand, treffen sich Rechtsextreme aus ganz Europa. Bei den Opfern der Angriffe handelte es sich nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Dresden um Deutsche, Ungarn und Polen.
Die sieben Beschuldigten sind demnach allesamt Deutsche. Sie stünden in dem Verdacht, die Attacken «aus linksextremistischen Motiven» verübt zu haben, wie die Ermittler weiter mitteilten. Im sächsischen Leipzig und in Jena im Nachbarbundesland Thüringen wurden insgesamt acht Wohnungen nach Beweismitteln durchsucht, die in die weiteren Ermittlungen einfliessen sollen. Auch die ungarischen Behörden seien in diese eingebunden, hiess es.