Eingetragene Partnerschaft in Grossbritannien für Heterosexuelle
Das Wichtigste in Kürze
- Heterosexuelle sollen in Grossbritannien auch Partnerschaften eintragen lassen können.
- Premier Theresa May will damit ein «Ungleichgewicht korrigieren».
Wie die konservative britische Premierministerin Theresa May am Dienstag mitteilte, ist eine Änderung des Gesetzes über eingetragene Partnerschaften vorgesehen: Es soll zukünftig auch Heterosexuelle mit einschliessen. Damit solle das «Ungleichgewicht» zwischen hetero- und homosexuellen Paaren «korrigiert» werden. Die Ausweitung der eingetragenen Partnerschaften solle allen Paaren – ob gleichgeschlechtlich oder nicht – «die selben Möglichkeiten im Leben» bieten.
Das Oberste Gericht in Grossbritannien hatte im Juni entschieden, dass das Gesetz aus dem Jahr 2004, wonach es nur gleichgeschlechtliche eingetragene Partnerschaften gibt, gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstösst.
3,3 Millionen unverheiratete, zusammenlebende Paare
Im Vereinigten Königreich leben mehr als 3,3 Millionen unverheiratete Paare unter einem Dach. Etwa die Hälfte von ihnen haben Kinder. Sie sind rechtlich weniger gut gestellt als eingetragene Partnerschaften oder Ehen – etwa bei Steuervergünstigungen oder Erbschaften.
Die Gesetzesänderung betrifft England und Wales. Die schottische Regierung hat vergangene Woche eine öffentliche Befragung zur Ausweitung der eingetragenen Partnerschaften auf Menschen unterschiedlichen Geschlechts gestartet. Nach dem Ende der Befragung am 21. Dezember will sie eine Entscheidung treffen. Gleichgeschlechtliche Ehen sind seit Ende 2014 in Grossbritannien erlaubt.