Ergebnis von Klimakonferenz spaltet die Geister

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Polen,

Die Einigung bei der UN-Klimakonferenz in Kattowitz ist in Deutschland auf ein geteiltes Echo gestossen. Die Wirtschaft begrüsst es, die Grünen üben Kritik.

Das Logo des Weltklimagipfel COP24 ist an einer Treppe am Veranstaltungsort angebracht.
Der UN-Klimagipfel zum Klimawandel fand vom 03.-15.12.2018 in der südpolnischen Stadt Kattowitz statt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Klimakonferenz gibt es Erleichterung über die Einigung auf gemeinsame Regeln.
  • Es gibt aber auch Ernüchterung über wenige konkrete Massnahmen.

Die Teilnehmer der Uno-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz hatten am Samstagabend nach zähen Verhandlungen ein Regelwerk zur konkreten Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beschlossen. Zu den Knackpunkten gehören dabei die Transparenzregeln, denen zufolge die einzelnen Länder nach gleichen Massstäben über ihre Anstrengungen und Fortschritte berichten sollen.

Dieses Ergebnis sei «eine Erleichterung», lobte der designierte Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Johan Rockström. «Die Staaten der Welt erkennen an, dass sie zusammenarbeiten müssen, um die Klimakrise anzupacken.» Das Paris-Abkommen für globale Klimapolitik erweise sich als «quicklebendig, trotz einer Zunahme von Nationalismus und Populismus».

«Die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben»

In Kattowitz sei «die Erfolgsgeschichte von Paris fortgeschrieben» worden, erklärte die Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Klimaschutz, Anja Weisgerber. Nur wenn die Massnahmen zur Erreichung der Klimaziele «vergleichbar, transparent und kontrollierbar» seien, gebe es gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle. Dies sei die Bedingung für gegenseitiges Vertrauen.

Angesichts der fortschreitenden Erderwärmung sei das Ergebnis des Klimagipfels hingegen eine «herbe Enttäuschung», kritisierten die Grünen. Die zentrale Frage, was die einzelnen Staaten zur Erreichung des 1,5 Grad-Ziels beitragen, sei «vollkommen unbeantwortet» geblieben, erklärten Fraktionschef Anton Hofreiter und die klimapolitische Sprecherin Lisa Badum. «Mit einem technischen Regelbuch allein spart man noch keine einzige Tonne CO2 ein», kritisierte auch Parteichefin Annalena Baerbock.

Der Linken-Klimapolitiker Lorenz Gösta Beutin erklärte, der Uno-Klimagipfel habe «ganz klar gezeigt, dass der weltweite Rechtsruck eine handfeste Gefahr für das Klima ist». Das Pariser Klimaabkommen von 2015 als «internationaler Minimalkonses» werde von der neuen Rechten auf allen Ebenen unter Beschuss genommen, kritisierte er. Die Bundesregierung müsse diesem «drohenden Klima-Rollback» Taten entgegenzusetzen – Kohleausstieg und Verkehrswende müssten nach Kattowitz «ganz oben auf die Agenda.»

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