Recep Tayyip Erdogan

Erdogan und Merkel wollen über Gasstreit sprechen

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Frankreich,

Bundeskanzlerin Angela Merkel schaltet sich in den Streit zwischen Griechenland und der Türkei um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer ein.

Das türkische Erkundungsschiff «Oruc Reis»
Das türkische Erkundungsschiff «Oruc Reis» - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich schickt Kampfflugzeuge nach Kreta.

Noch am Donnerstag sei ein Gespräch mit der Kanzlerin geplant, teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara mit. Auch mit EU-Ratspräsident Charles Michel wollte er sprechen. Derweil verstärkte Frankreich, das in dem Konflikt auf der Seite Griechenlands steht, seine Militärpräsenz im östlichen Mittelmeer.

Er wolle den Konflikt «durch Dialoge und Verhandlungen» lösen, sagte Erdogan bei einem Treffen seiner Regierungspartei AKP. Der Regierung in Athen warf er «Feindseligkeit» vor. Die Türkei habe immer nach einer Lösung im Streit mit Griechenland gesucht. «Wir möchten niemandens Rechte verletzen. Aber wir werden auch nicht anderen Staaten erlauben, unsere Rechte zu verletzen», sagte Erdogan.

Das Gespräch des türkischen Präsidenten mit Merkel und Michel kommt nur einen Tag vor einer Videokonferenz der EU-Aussenminister, die am Freitag auch über die Haltung Ankaras im Streit mit Griechenland beraten wollen. Griechenland hatte um eine Dringlichkeitssitzung gebeten, nachdem sich der Konflikt mit Ankara um die Ausbeutung von Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer diese Woche erneut zugespitzt hatte.

Inzwischen übt auch Frankreich Druck auf die Regierung in Ankara aus. Am Donnerstag kündigte Paris an, zwei französische Kampfflugzeuge vom Typ «Rafale» auf der griechischen Insel Kreta zu stationieren. Die Flugzeuge sollten dort «ein paar Tage» bleiben, erklärte das französische Verteidigungsministerium. Zudem seien auch der Hubschrauberträger «Tonnerre» und die Fregatte «La Fayette» im östlichen Mittelmeer im Einsatz.

Mit der verstärkten Militärpräsenz in der Region wolle Frankreich sein Engagement «für die Freiheit und die Sicherheit der Seeschifffahrt im Mittelmeer und die Achtung des internationalen Rechts bekräftigen», erklärte das französische Verteidigungsministerium. Der Entscheidung in Paris war ein Telefonat von Präsident Emmanuel Macron mit dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis vorausgegangen. Macron rief beide Seiten zum Dialog auf.

Erdogan warf Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron derweil vor, eine «Show» zu inszenieren. Der türkische Präsident bezog sich dabei auf einen Besuch seines französischen Amtskollegen im Libanon nach der katastrophalen Bombenexplosion Anfang August in Beirut. «Macron will koloniale Strukturen zurückbringen. Wir haben solche Begehrlichkeiten nicht», sagte Erdogan.

Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer, auch vor der Küste Zyperns, gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Neben den Nato-Partnern Türkei und Griechenland erhebt auch die Republik Zypern Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Athen und Zypern sehen die Erkundungen türkischer Schiffe in ihren Hoheitsgewässern als Verstoss gegen ihre Souveränität. Ankara hingegen besteht darauf, dass auch der Türkei Teile der Gasvorkommen zustehen.

Die Spannungen hatten wieder zugenommen, weil Ankara am Montag das Erkundungsschiff «Oruc Reis» zur griechischen Insel Katellorizo entsandte - die Insel liegt direkt vor der türkischen Küste. Ankara beschuldigte Athen, an einer Lösung des Konflikts nicht interessiert zu sein, nachdem Griechenland und Ägypten die Errichtung einer ausschliesslichen Wirtschaftszone im Mittelmeer verabredet hatten.

Der griechische Aussenminister Nikos Dendias warnte die Türkei daraufhin, Griechenland sei bereit, seinen Hoheitsbereich «zu verteidigen». Er forderte den sofortigen Rückzug des türkischen Schiffs aus griechischen Gewässern - die «Oruc Reis» wird von türkischen Marineschiffen begleitet.

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