Wird Jair Bolsonaro oder Fernando Haddad Präsident von Brasilien?
Am Sonntag wählt Brasilien den neuen Präsidenten. Nau ist in Salvador unterwegs. Wie ist die Stimmung im Volk?
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag wählt Brasilien einen neuen Präsidenten.
- Reporterin Ayse Turcan weilt für Nau in Brasilien und berichtet über die Wahlen.
Noch ist offen, wer am Sonntag in
Brasilien das Rennen um das Amt des Präsidenten machen wird. Zur Wahl stehen bekanntlich Fernando Haddad von der Arbeiterpartei (Partido dos Trabalhadores, PT) und der rechtsaussen politisierende Jair Bolsonaro, welcher der Sozial-Liberalen Partei angehört (Partido Social Liberal, PSL). Bisher fiel Bolsonaro vor allem mit
rassistischen, sexistischen und homophoben Äusserungen auf.
Bolsonaro gilt spätestens aber seit dem ersten Wahlgang vom 7. Oktober als klarer Favorit für das Amt des Präsidenten. Die Kandidatur Fernando Haddads ist eng mit dem Ex-Präsidenten und derzeit inhaftierten Ignacio «Lula» da Silva verknüpft, der in der Bevölkerung sehr grossen Rückhalt geniesst.
Skandale, Manipulations-Vorwürfe und politisch motivierte Übergriffe
Seit einigen Wochen ist die Stimmung in Brasilien angespannt. Die politischen Gräben sind tief. Unentschlossene werden von beiden Seiten heftig umkämpft. Abgesehen von etlichen Skandalen und Manipulations-Vorwürfen ereigneten sich mehrere politisch motivierte gewalttätige Übergriffe.
Einer der extremsten Fälle ist der Mord an Capoeira-Meister (brasilianische Kampfkunst) Moa do Katende. Er ereignete sich am 8. Oktober in der Stadt Salvador in Bahia im Nordosten Brasiliens. Der in der Stadt berühmte Capoeira-Meister, der die PT unterstützte, wurde im Anschluss an einen politischen Streit vor einer Bar niedergestochen.
Der Norden Brasiliens gehört Haddad
Viele Einwohner in Salvador sehen in Bolsonaro bereits den sicheren Gewinner. Die Nau-Strassenumfrage bietet einen Einblick in aktuelle und vergangene politische Diskussionen in Brasilien.