Gipfel in Rio endet: Südafrika übernimmt Präsidentschaft
Die Präsidentschaft der G20 wechselt von Brasilien zu Südafrika, ein Zeichen für die wachsende Bedeutung der Schwellenländer.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat die G20-Präsidentschaft an Südafrika übergeben. «Dies ist keine gewöhnliche Übergabe der Präsidentschaft. Sie ist der konkrete Ausdruck der historischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bindungen, die Lateinamerika und Afrika vereinen.» Dies sagte Lula zum Abschluss des zweitägigen G20-Gipfels in Rio de Janeiro.
Die südafrikanische Präsidentschaft wird Teil einer Reihe von G20-Präsidentschaften von Schwellenländern sein, die im Jahr 2022 mit Indonesien begann und sich mit Indien (2023) und Brasilien (2024) fortsetzte. In diesem Jahr seien mehr als 140 Treffen in 15 brasilianischen Städten abgehalten worden, sagte Lula. Brasiliens Präsident verfolgte eine Agenda, die vor allem die Themen des sogenannten «globalen Südens» hervorhob, also der Schwellenländer Lateinamerikas, Afrikas und Asiens.
Lulas Erfolg bei den globalen Herausforderungen
Für den 79-Jährigen war der Gipfel in der Küstenmetropole Rio ein Erfolg. Er brachte seine wichtigsten Punkte wie Kampf gegen Hunger und Armut, Klima und Reform der internationalen Organisationen in der Abschlusserklärung unter. Selbst die umstrittene Milliardärssteuer, von der unter anderem die USA und Argentinien nichts wissen wollten, schaffte es in das Papier.
Südafrikas Prioritäten werden integratives Wirtschaftswachstum, Ernährungssicherheit sowie künstliche Intelligenz und Innovation für nachhaltige Entwicklung sein, teilte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa mit. Die Präsidentschaft beginnt offiziell am 1. Dezember.
«Ich erinnere mich an die Worte eines anderen grossen Südafrikaners, Nelson Mandela, der sagte: Es ist leicht, abzureissen und zu zerstören. Die Helden sind diejenigen, die aufbauen», sagte Lula zum Abschluss. «Lassen Sie uns mit dem Aufbau einer gerechten Welt und eines nachhaltigen Planeten weitermachen.»