Grossbritannien erwägt frische Truppen für Osteuropa

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Damit könnte die Nato-Verteidigung verstärkt werden, hiess es in der Nacht zum Samstag aus britischen Regierungskreisen.

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Der britische Premierminister Boris Johnson am 27. Januar 2022. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson will offenbar diese Massnahme prüfen.
  • Es gehe um «Eindämmung der wachsenden russischen Aggression in der Region».

Wegen der zugespitzten Lage um die Ukraine erwägt Grossbritannien die Entsendung frischer Truppen. Damit könnte die Nato-Verteidigung verstärkt werden, hiess es in der Nacht zum Samstag aus Regierungskreisen in London. Premierminister Boris Johnson werde am Wochenende diese Massnahmen «zur Eindämmung der wachsenden russischen Aggression in der Region» prüfen. Die Zeitung «Times» berichtete, möglich seien mehr Soldaten für Osteuropa, aber auch mehr Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe.

Johnson will bald in die Gegend reisen und auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren. Ein genaues Reiseziel wurde vorerst nicht genannt. Begleitet werde er von Aussenministerin Liz Truss, die einen Besuch in der Ukraine plant und innerhalb der kommenden zwei Wochen auch Moskau besuchen will.

Aus Regierungskreisen verlautete weiter, dass das britische Aussenministerium am Montag seine Sanktionen gegen Russland verschärfen wolle. Damit sollten die «strategischen und finanziellen Interessen» Russlands getroffen werden, hiess es.

Sanktionen könnten für London problematisch sein

Einem Bericht der «Times» zufolge sind die USA besorgt, dass London keine scharfen wirtschaftlichen Massnahmen gegen Moskau beschliessen kann. Denn Grossbritannien toleriere seit Jahren verdächtige Investitionen aus Russland. Vor allem in London stecke viel Geld russischer Oligarchen mit engen Beziehungen zum Kreml. Würden diese Summen wegen britischer Sanktionen abgezogen, könnte dies die Finanzmetropole heftig treffen.

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace warnte, Russland könne versuchen, mithilfe von massiven Cyberattacken sowie der Veröffentlichung kompromittierender oder schädlicher Informationen den Westen zu spalten und Verwirrung zu stiften. Wallace reist kommende Woche zu Gesprächen nach Ungarn, Slowenien, Tschechien und Kroatien.

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