Der Medienkonzern Globo und die Zeitung «Folha de Sao Paulo» beenden ihre Berichterstattung über informelle Pressekonferenzen von Staatschef Jair Bolsonaro.
Bolsonaro
Jair Bolsonaro, brasiliens rechtspopulistischer Präsident, trägt eine Gesichtsmaske und winkt. (Archivbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei der grössten brasilianischen Medien beenden die Berichterstattung über Bolsonaro.
  • Grund: Für die Sicherheit der Journalisten gebe es keinen ausreichenden Schutz.
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Zwei der grössten Medienhäuser Brasiliens beenden ihre Berichterstattung über informelle Pressekonferenzen von Staatschef Jair Bolsonaro. Für die Sicherheit der Journalisten gebe es dabei keinen ausreichenden Schutz, begründeten der Medienkonzern Globo und die Zeitung «Folha de Sao Paulo» am Montag den Schritt.

Der rechtsradikale Präsident, der häufig gegen die Medien wettert, hält morgens oft vor dem Alvorada-Palast in der Hauptstadt Brasília an, um Anhänger zu begrüssen und ab und zu ein Pressestatement abzugeben. Dabei kommt es manchmal zu Spannungen: Bolsonaro ist dafür bekannt, Reporter zu beleidigen und obszöne Gesten in ihre Richtung zu machen. Seine Unterstützer, die nur durch ein dünnes Absperrband von den Journalisten getrennt sind, beschimpfen die Reporter regelmässig.

Beleidigungen und Beschimpfungen durch Bolsonaro-Anhänger

«Jeden Tag werden unsere Journalisten Opfer zahlreicher Beleidigungen und Beschimpfungen durch die Anhänger des Präsidenten, ohne dass es dabei irgendeine Sicherheit für sie gibt», schrieb der Vize-Vorsitzende der Globo Group, Paulo Tonet Camargo, in einem Brief an den für nationale Sicherheit zuständigen Minister. Die Übergriffe hätten zuletzt zugenommen.

Brasilianischer Präsident Jair Bolsonaro
Jair Bolsonaro, Präsident von Brasilien, bei einer Videokonferenz. - dpa

Laut «Folha» brachte ein Vorfall vom Montag das Fass zum Überlaufen. Bolsonaro begrüsste die Journalisten demnach mit den Worten: «Wenn ihr anfangt, die Wahrheit zu sagen, werde ich wieder mit euch reden.» Seine Anhänger begannen daraufhin aggressiv Beleidigungen in Richtung der Pressevertreter zu rufen wie «Abfall, Ratten, Kommunisten». Laut «Folha» soll die Berichterstattung vor dem Präsidentenpalast erst wieder aufgenommen werden, wenn die Sicherheit der Journalisten gewährleistet wird.

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