Herzog: «Israel ist stolz auf seine Partnerschaft mit Deutschland»

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Deutschland,

Israels Präsident Izchak Herzog hat Deutschland in einer Rede im Bundestag Dank und Respekt für die Unterstützung seines Landes ausgesprochen.

Herzog im Bundestag
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Das Wichtigste in Kürze

  • Israelischer Präsident mit Botschaft der Versöhnung im Bundestag.

«Der Staat Israel ist stolz auf seine Partnerschaft mit Deutschland», sagte Herzog am Dienstag im Plenum des Parlaments in Berlin. Deutschland habe sich nach dem Holocaust «nachweislich mit grosser Kraft dem Erinnern und Gedenken gewidmet». Auf der Grundlage des gemeinsamen Gedenkens könnten Israel und Deutschland ihre Freundschaft noch vertiefen, sagte er.

Herzogs Rede - die fünfte eines israelischen Präsidenten im Bundestag - war von versöhnlichen Tönen geprägt. Die Erinnerung an den Holocaust verband er mit Respektbekundungen für die Entwicklung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg: Deutschland sei «einer der wichtigsten Anführer der freien Welt» geworden, sagte Herzog vor den Abgeordneten und den Spitzen der Verfassungsorgane.

Mit Blick auf den Holocaust fügte der Präsident hinzu: «Das jüdische Volk vergisst nicht.» Deutschland bleibe «der Ort, an dem die grössten Gräueltaten am jüdischen Volk, an der ganzen Menschheit» begangen worden seien. Inzwischen sei Deutschland aber wieder zum «Motor für Geist und Kultur» geworden - und zum wichtigen Unterstützer Israels: «Wir wissen den deutschen Beitrag zur Sicherheit und zum Erfolg Israels sehr zu schätzen.»

Herzog richtete den Blick nach vorne: «Die Zukunft gehört uns, sie muss uns beiden gehören. Nur gemeinsam können wir dem Gedenken Bedeutung geben.» Als akute Bedrohung nannte Herzog namentlich den Iran, dessen «Drohungen zur Vernichtung Israels unannehmbar» seien. Die internationale Gemeinschaft dürfe es nicht zulassen, dass sich der Iran «Massenvernichtungswaffen» zulege.

Ausdrücklich bedankte sich Herzog für den Gedenkakt zum 50. Jahrestag des Olympia-Attentats am Tag zuvor. «Ich danke Ihnen für die bewegende Zeremonie gestern», sagte er. Durch die «Übernahme der Verantwortung» leiste Deutschland einen Beitrag für «eine gewisse Linderung des Schmerzes der Angehörigen».

Zu Beginn der Sitzung hatte auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) um Vergebung für Fehler und Versäumnisse im Zusammenhang mit dem Attentat gebeten. Die nach langem Streit erzielte Einigung auf Entschädigungszahlungen nannte sie ein «spätes, aber wichtiges Zeichen der Verantwortung».

In einem bilateralen Gespräch mit Herzig regte Bas nach Angaben ihres Büros abermals die Gründung eines deutsch-israelischen Jugendwerks an. Der Präsident habe den Vorschlag «sehr positiv» aufgenommen, hiess es.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte am Montag ebenfalls um Vergebung für den mangelnden Schutz der israelischen Athleten und die unzureichende Aufklärung nach dem Attentat gebeten. Nach Herzogs Rede besuchten die beiden Präsidenten das Holocaust-Mahnmal in Berlin, wo sie Blumen niederlegten. Anschliessend statteten sie dem ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen einen Besuch ab.

Herzogs Vater, der spätere israelische Präsident Chaim Herzog, gehörte im April 1945 als Offizier in den Reihen der britischen Streitkräfte zu den Befreiern des Lagers.

Herzog erinnerte in seiner Rede an die Schilderungen seines Vaters zur Befreiung des Lagers. «Ich werde nie vergessen, mit welchen Worten er das Grauen beschrieb», sagte er. «Der Gestank, die menschlichen Skelette in gestreifter Häftlingskleidung, die Leichenberge, die Zerstörung - die Hölle auf Erden.»

Chaim Herzog hatte der Bundesrepublik 1987 als erster israelische Präsident einen Staatsbesuch abgestattet. Sein Sohn zitierte nun im Plenum die Worte, die der damalige Präsident in Bergen-Belsen sprach: «Kein Vergeben bringe ich und kein Vergessen. Nur die Toten haben ein Recht zu vergeben.»

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