Hilfsorganisationen: Afrika-Initiative verfehlt ihr Ziel

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Deutschland,

Eine Reihe von Hilfsorganisationen hat die Afrika-Politik der Bundesregierung deutlich kritisiert.

Kanzlerin Merkel (M.) beim Afrika-Treffen in Berlin
Kanzlerin Merkel (M.) beim Afrika-Treffen in Berlin - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Stärkere Verteilung der Gelder an kleine und mittlere Projekte gefordert.

Was die afrikanischen Länder bräuchten, sei «eine gezielte Unterstützung ihrer kleinen und mittelständischen Wirtschaft», forderte der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen Venro. In Berlin fand am Mittwoch im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine grosse Afrika-Investoren-Konferenz statt.

Die Ausrichtung der Investitions-Initiative «Compact with Africa (CwA)», ein von Deutschland mitgetragenes Programm der G20-Staaten, verfehle «schon im Kern das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung», erklärte der Verband der Hilfsorganisationen. Venro-Chef Bernd Bornhorst forderte die Bundesregierung auf, spezielle Fördermassnahmen für Investitionen in afrikanische kleine und mittlere Unternehmen aufzulegen.

Auch die Hilfsorganisation Brot für die Welt kam nach Beratungen mit Partnerorganisationen zu dem Schluss, dass «die Bundesregierung bei privaten Investitionen auf die Unterstützung kleinerer und mittlerer afrikanischer Unternehmen statt auf Grossunternehmen aus dem Ausland setzen» sollte. Auch sie appellierte an Merkel, «deutlich mehr Mittel kleinen und mittleren afrikanischen Unternehmen zugänglich zu machen», um lokale Märkte und lokale wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Internationalen Unternehmen dürften gegenüber den afrikanischen «keine Vorteile eingeräumt werden».

Ziel der während des deutschen G20-Vorsitzes 2017 gestarteten CwA-Initiative ist es, die Investitionsbedingungen in afrikanischen Staaten zu verbessern und dadurch die Wirtschaft anzukurbeln - und letztlich Arbeitsplätze auf Europas Nachbarkontinent zu schaffen, der bis 2050 eine Verdoppelung seiner Bevölkerung erwartet. Nach einem Afrika-Investitionstreffen der Wirtschaft in Berlin, zu dem zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus Afrika angereist waren, sollte am Nachmittag auch eine CwA-Konferenz im Bundeskanzleramt stattfinden.

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