Hooligans aus Zürich werden als britische Prügel-Muslime verkauft

Die gewalttätigen Krawalle nach dem Fussballspiel zwischen dem FCB und dem FC Luzern in Basel gehen in England als Schlägerei von Muslimen viral.

Bei der Schlägerei wurden mehrere Personen schwer verletzt.
Bei der Schlägerei wurden mehrere Personen schwer verletzt. - Screenshot Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 20. Mai kam es in Basel zu einer heftigen Schlägerei zwischen Hooligans.
  • Die auf Video aufgezeichnete Prügelei wurde in Birmingham (GB) missbraucht.
  • Britische Rechtspopulisten gaben das Video als Schlägerei von Muslimen aus.

Nach einem Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Luzern Mitte Mai haben Zürcher Hooligans eine Massenschlägerei mit Basler Hooligans angezettelt. Die Auseinandersetzung in der Nähe des Basler St. Jakobparks hat auch ausserhalb der Fussballszene für grosses Aufsehen gesorgt – wurde die Schlägerei doch auf Video aufgenommen und später ins Netz gestellt.

Das Videomaterial zeigt eine Gruppe von Männern, die sich prügeln, auf Autos einschlagen oder gar versuchen, Menschen aus den Fahrzeugen zu ziehen, um sie später verprügeln zu können.

Britische Rechtspopulisten verkaufen Video als Muslim-Schlägerei

Nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland hat die Schlägerei hohe Wellen geschlagen - mit einem bitteren Beigeschmack. Gerade in England wurde das Video tausendfach in den sozialen Medien geteilt. Der Clip ging aber nicht etwa aufgrund der Schweizer Hooligan-Gewalt viral, sondern als Fake-News gegen Muslime. Britische Rechtspopulisten nutzten das Videomaterial, um zu ihren Gunsten Rechts-Propaganda zu betreiben.

«Muslimische Gewalt in Birmingham»

So verkauften sie die Basler Schlägerei als Aufstand von Muslimen, die während dem Ramadan auf den Strassen Birminghams randaliert haben sollen. Unter dem Titel «muslimische Gewalt in Birmingham» teilten die Rechtspopulisten den Videoclip mit falschen Beschreibungen und Kommentaren auf Plattformen wie Facebook und Twitter. Durch die Aktion soll der Hass und die Angst gegen sogenannte «No-Go-Areas» – Stadtviertel mit durchwegs grossem Migrantenanteil und hoher Kriminalitätsrate – in der britischen Bevölkerung geschürt werden.

Fake-News gehen viral

Der britische Fernsehsender «Channel 4 News» deckte die falsche Berichterstattung kürzlich auf. Doch zu diesem Zeitpunkt hat sich die irreführende Version des Clips bereits wie ein Lauffeuer im Netz verbreitet. Auf Twitter wurde das Video über 150'000 Mal geteilt.

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