Der Iran kritisierte den Westen wegen seiner verhaltenen Reaktion auf den Anschlag in der Stadt Ahwas am Samstag.
Auf diesem Foto, das von der iranischen Nachrichtenagentur Mehr zur Verfügung gestellt wurde, gehen Zivilisten und iranische Soldaten nach einem Angriff während einer Militärparade in Ahwas anlässlich des 38. Jahrestages der Invasion des Irak 1980 in den Iran in Deckung.
Auf diesem Foto, das von der iranischen Nachrichtenagentur Mehr zur Verfügung gestellt wurde, gehen Zivilisten und iranische Soldaten nach einem Angriff während einer Militärparade in Ahwas anlässlich des 38. Jahrestages der Invasion des Irak 1980 in den Iran in Deckung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Anschlag in Ahwas (IRN) kritisiert der Iran Europas Reaktion.
  • Ein Regierungssprecher bemängelt die fehlende Anteilnahme.
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«Wieso wird solchen Anschlägen in Europa so viel Aufmerksamkeit geschenkt, aber nicht anderswo», fragte der iranische Aussenamtssprecher Bahram Ghassemi laut Webportal des Ministeriums heute Sonntag. Bei Terrorangriffen sollte es keinen Unterschied zwischen Ländern, Menschen und besonders den Opfern solcher Anschläge geben, sagte der Sprecher.

Bei dem Anschlag am Samstag auf eine Militärparade in Ahwas im Südwestiran wurden mindestens 25 Menschen getötet. Von einem Park aus hatten die Täter auf eine Gruppe von iranischen Revolutionsgardisten geschossen. Bei dem Anschlag sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA nicht nur Soldaten unter den Opfern, sondern auch Zivilisten, unter ihnen auch ein vierjähriges Kind. Mehr als 60 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schweben noch in Lebensgefahr.

Dänemark, Niederlande und Grossbritannien gewähren Terroristen Zuflucht

In der Nacht zum Sonntag wurden in diesem Zusammenhang die Botschafter Dänemarks und der Niederlande sowie der britische Geschäftsträger ins Aussenministerium einbestellt. Laut Teheran gewähren diese drei Länder der Separatistengruppe «Al-Ahwasieh», die sich zu dem Angriff bekannt hat, Zuflucht. Die Mitglieder dieser Gruppe in diesen drei Ländern sollten nach Ansicht des Aussenministeriums umgehend verhaftet und in den Iran geschickt werden. «Es ist nicht akzeptabel, dass die EU-Mitglieder diese Terrorgruppen nicht auf eine schwarze Liste setzt, solange diese auf europäischem Boden keine Straftaten begehen», sagte Sprecher Ghassemi.

Da auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sich zu dem Angriff in Ahwas bekannte, gibt es laut Teheran eine Verbindung zwischen «Al-Ahwasieh» und dem IS. Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei machte eine «Konspiration durch US-gestützte Regimes in der Region» für den Angriff verantwortlich. Damit ist Irans Erzfeind Saudi-Arabien gemeint, dass laut Kreisen in Teheran diese Gruppe auch finanziell unterstützt, um im Land Unsicherheit zu schüren.

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