Italienische Regierung verabschiedet Steuerpaket

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Italien,

Die italienische Regierung hat ein Steuerpaket zur Ergänzung des Budgetplans verabschiedet. Das Steuerpaket enthalte keine Amnestie für Steuerflüchtige.

Der stellvertretende Ministerpräsidentt Italians, Luigi Di Maio, reagiert während einer Anhörung im Senat.
Der stellvertretende Ministerpräsidentt Italians, Luigi Di Maio, reagiert während einer Anhörung im Senat. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die italienische Regierung hat heute Samstag ein Steuerpaket verabschiedet.
  • Der Dialog mit der EU-Kommission über die Budgetpläne soll zudem offen gehalten werden.

Die italienische Regierung hat am Samstag ein Steuerpaket zur Ergänzung des Budgetplans verabschiedet. Damit wolle Italien einen bürgerfreundlicheren Fiskus fördern, erklärte Vizepremier Luigi Di Maio. Das Steuerpaket enthalte keine Amnestie für Steuerflüchtige.

Geplant ist ein sogenannter «Steuerfrieden» für jene, die in den letzten Jahren Einkommen nicht deklariert hatten oder aber die geforderten Steuerbeträge nicht bezahlen konnten. Nur letztere sollen durch die Begleichung eines Teils der Schulden künftig ihren Streit mit dem Fiskus beilegen können.

Premier Giuseppe Conte erklärte, er wolle den Dialog mit der EU-Kommission über Italiens Budgetpläne offen halten. «Wir haben den ehrgeizigsten Plan für strukturelle Reformen der letzten Jahrzehnten entworfen», erklärte Conte. Der Budgetplan sei gut durchdacht. Die Regierung werde sich bemühen, Brüssel den Inhalt des Haushaltsentwurf im Detail zu erklären.

Die Regierung bekräftigte, sie habe keine Absicht, aus der EU und aus dem Euro-Raum auszutreten. «Wir wollen aber die EU-Regeln ändern. Die nächsten Monate werden in Hinblick auf die EU-Parlamentswahlen sehr wichtig sein. Wir vertrauen den EU-Institutionen, aber wir wollen sie ändern», so der Chef der Fünf Sterne-Bewegung Luigi Di Maio.

Deutlich höhere Neuverschuldung

Zur Finanzierung kostspieliger sozialpolitischer Wahlversprechen plant die Regierung Conte 2019 eine deutlich höhere Neuverschuldung als von der Vorgängerregierung in Aussicht gestellt. Die Regierung will sich zwar an die nach den EU-Regeln für die Währungsunion erlaubte Obergrenze der Neuverschuldung von 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung halten. Weil das Land jedoch einen riesigen Schuldenberg angehäuft hat – gut 130 statt höchstens 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – muss es nach früheren Beschlüssen viel strengere Werte einhalten.

Die Vorgängerregierung hatte ein Defizit von 0,8 Prozent versprochen, die neue Koalition peilt nun 2,4 Prozent an. Die Befürchtungen wachsen, dass Italien – die drittgrösste Volkswirtschaft der Eurozone mit der zweitgrössten Gesamtverschuldung nach Griechenland – das nächste Problemland der Währungsunion werden könnte.

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