Jean-Claude Juncker setzt im Handelsstreit auf Donald Trumps Wort
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Jean-Claude Juncker kommt die EU ihren Verpflichtungen im US-Handelsstreit nach.
- Der EU-Kommissionschef befürchet deshalb keine neuen Sonderzölle auf Autoimporte.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker geht nicht davon aus, dass US-Präsident Donald Trump in Kürze Sonderzölle auf Autoimporte aus Europa verhängt. Er habe zuletzt mit Zufriedenheit festgestellt, dass sich in dem Verhältnis zwischen den USA und der EU seit dem im Juli vereinbarten Stillhalteabkommen nichts geändert habe, sagte Juncker heute Freitag beim G20-Gipfel in Buenos Aires. Er gehe davon aus, dass man am Rande des Spitzentreffens eine Gelegenheit finde werde, die beiderseitig eingegangen Verpflichtungen nochmals zu bestätigen.
Juncker wies zudem darauf hin, dass er gute Neuigkeiten für Trump habe. So hätten die USA zuletzt ihre Flüssiggasexporte in die EU um 52 Prozent steigern können. Die US-Sojaexporte in die EU seien sogar um 100 Prozent gestiegen. «Das zeigt ganz klar, dass wir uns an unsere Verpflichtungen halten», sagte Juncker.
US-Sonderzöllen auf Stahl und Aluminium
Der Handelsstreit mit den USA war durch die Einführung von US-Sonderzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte entbrannt und hat zur Einführung von EU-Vergeltungszöllen auf US-Produkte geführt. Die im Juli zwischen Trump und Juncker getroffene Vereinbarung sieht zur Schlichtung vor, dass beide Seiten Gespräche über die Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter beginnen und vorerst keine neuen Sonderzölle verhängen. Zudem versprach die EU, die Bedingungen für Flüssiggasimporte zu verbessern und daran zu arbeiten, den transatlantischen Sojahandel zu fördern. Im Sojahandel werden die derzeitigen Zuwächse allerdings vor allem mit den vergleichsweise niedrigen Preisen für US-Soja begründet.
In der EU wird bereits seit einigen Wochen befürchtet, dass Trump den Deal in Kürze durch die Einführung hoher Zusatzabgaben auf Autoimporte aufkündigen könnte.