Johnson gibt Widerstand gegen Gesetz zu weiterer Verschiebung auf

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Grossbritannien,

Boris Johnson musste zwei Niederlagen einstecken – nun hat er seinen Widerstand gegen ein Gesetz zu weiterer Verschiebung des Brexits aufgegeben.

Johnson bei der Debatte im Unterhaus
Johnson bei der Debatte im Unterhaus - UK PARLIAMENT/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson musste im Parlament zwei Niederlagen einstecken.
  • Nun hat er seinen Widerstand gegen das Gesetz für eine weitere Verschiebung aufgegeben.

Nach seinen Niederlagen im Parlament hat der britische Premierminister Boris Johnson seinen Widerstand gegen das Gesetz für eine weitere Verschiebung des Brexit aufgegeben.

Die Regierung lasse sich darauf ein, dass der Gesetzentwurf am Donnerstag und Freitag alle Etappen im Oberhaus durchlaufe, damit er am Montag «für mögliche weitere Erörterungen» an das Unterhaus zurückgehen könne, teilte die oppositionelle Labour-Partei am Donnerstagmorgen im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Johnson hatte am Mittwoch zwei Niederlagen im Unterhaus erlitten. Zunächst verabschiedeten die Abgeordneten einen Gesetzentwurf, der eine Verschiebung des bisher für Ende Oktober geplanten EU-Auftritts bis Ende Januar vorsieht, sollte es keine Einigung mit der EU auf ein Abkommen geben. Damit soll ein harter Brexit ohne Abkommen vermieden werden, wie ihn Johnson aber explizit nicht ausschliessen wollte. Daraufhin stellte der Regierungschef vorgezogene Neuwahlen im Parlament zur Abstimmung, scheiterte aber auch damit.

Conservative Party
Boris Johnson schmiss 21 Abgeordnete seiner Fraktion aus der Conservative Party. - dpa

In der Nacht versuchten Johnsons Anhänger im House of Lords (Oberhaus) zunächst, mit einem sogenannten Filibuster die Debatte über den Gesetzentwurf zu verschleppen, gaben diese Taktik dann aber auf.

Labour-Chef Jeremy Corbyn will zunächst sicherstellen, dass das Gesetz gegen einen «No Deal»-Brexit in Kraft ist, bevor seine Partei möglicherweise vorgezogenen Neuwahlen zustimmt.

Kommende Woche beginnt Zwangspause

Es besteht immenser Zeitdruck: Bereits in der kommenden Woche beginnt eine von Johnson angeordnete Zwangspause für das Parlament bis Mitte Oktober.

Der Regierungschef will den Brexit mit aller Macht zum 31. Oktober – egal ob mit oder ohne Abkommen mit der EU. Er hat wegen des Streits am Dienstag sogar mehrere Abweichler seiner konservativen Tory-Fraktion aus der Partei werfen lassen, darunter sehr prominente Konservative. Seine Regierungsmehrheit hatte er bereits zuvor durch einen Wechsel eines Tory-Abgeordneten zur Opposition verloren.

Britain Brexit
Menschen demonstrieren in Grossbritannien. - keystone

In Umfragen hat Johnson durch seinen Konfrontationskurs zuletzt massiv an Zustimmung gewonnen. Durch vorgezogene Neuwahlen könnte er sich womöglich eine neue Regierungsmehrheit im Parlament sichern.

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