Kandidatin für CIA-Spitze wollte Rückzieher machen
Gina Haspel, von US-Präsident Donald Trump als neue Chefin des Auslandsgeheimdienstes CIA nominiert, hat laut einem Bericht ihren Rückzug angeboten. Nach Informationen der «Washington Post» bot Haspel dem Weissen Haus am Freitag an, auf ihre Nominierung zu verzichten.

Das Wichtigste in Kürze
- Gina Haspel, designierte CIA-Chefin, ist sich offenbar nicht sicher, ob sie das Amt überhaupt annehmen will.
- Die umstrittene Haspel will anscheinend einer Befragung im Senat entgehen und fürchtet sich vor Imageschaden.
- Sie stand in der Vergangenheit als Leiterin eines Geheimgefängnisses in der Kritik.
Sie wolle damit eine erwartbar heftige Befragung im US-Senat an diesem Mittwoch ebenso vermeiden wie eine Beschädigung des Rufs der CIA und ihrer eigenen Person. Erst am Samstag sei klar geworden, dass sie bei ihrer Kandidatur bleibe, hiess es. Die 61-Jährige soll Mike Pompeo nachfolgen, der neuer US-Aussenminister geworden ist. Haspel ist umstritten, weil sie Berichten zufolge 2002 ein US-Geheimgefängnis in Thailand leitete. In diesem seien Terrorverdächtige durch sogenanntes Waterboarding (simuliertes Ertränken) gefoltert worden. Haspel wird vorgeworfen, sie sei später an der illegalen Zerstörung von Videos solcher Verhöre beteiligt gewesen.
Abstimmung wird eng
Ein Rückzug Haspels käme Trump sehr ungelegen. Das Weisse Haus hat mit anhaltenden Personalwechseln, Abgängen und Rauswürfen zu tun. Der Senat muss Haspel bestätigen. Das wird eng, weil die Mehrheit nur bei 51 zu 49 liegt und zudem Senator John McCain abwesend ist. Er ringt in Arizona mit einem tödlichen Hirntumor.