Kanzler Sebastian Kurz spricht offen über Ösi-Skandal
Das Wichtigste in Kürze
- Videoaufnahmen beendeten die Karriere von Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache.
- Nun spricht Kanzler Kurz offen über den Video-Skandal.
Videoaufnahmen beendeten die Karriere von Österreichs Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ). Im Video von 2017 diskutiert der Politiker über Möglichkeiten, heimliche Wahlkampfspenden zu erhalten und die Presse zu beeinflussen.
Wenige Tage nach Straches Rücktritt spricht Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erstmals offen über den Skandal, der international für Schlagzeilen sorgte.
«Mir ist es so gegangen wie allen Menschen unseres Landes. Ich war ehrlich gesagt schockiert. Ich war natürlich auch enttäuscht und verärgert», sagt er gegenüber der «Krone».
Der Skandal bedeute nicht nur das Ende von Straches politischen Karriere, sondern schade dem internationalen Ansehen des Landes. Das Vertrauen in die Politik sei erschüttert worden.
Sebastian Kurz: «Habe dickes Fell»
Strache soll auch falsche Gerüchte über den Bundeskanzler verbreitet haben. Die Untergriffe, Unterstellungen und Beleidigungen seien aber nicht das Wesentliche, sondern die politischen Aussagen. «Ich habe ein dickes Fell, so etwas halte ich aus», so der 32-jährige Kurz.
Auf die Frage, ob er noch Respekt gegenüber Heinz-Christian Strache empfindet antwortet Kurz ganz nüchtern. «Er ist jetzt ohnehin in einer sehr schwierigen Situation und deshalb werde ich sicher nicht derjenige sein, der nachtritt.»
Der Bundeskanzler denkt, dass das Video für Strache strafrechtliche Konsequenzen haben konnte. Auf die Frage, ob Strache ins Gefängnis gehe, antwortete er ausweichend: «Das ist nicht meine Entscheidung», sagt er der «Bild»
Neuwahlen im September
Gestern Sonntag gab Kurz bekannt, dass die Neuwahlen im September stattfinden werden. «Die Neuwahlen waren kein Wunsch, sie waren eine Notwendigkeit», sagte er nach einem Treffen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen.