Kreml unterstreicht «ausschliesslich friedliche» Lösung im Niger
Malis Präsident Assimi Goïta hat mit Wladimir Putin über die Krise im Niger gesprochen. Russland fordert eine friedliche Regelung der Situation.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin hat sich telefonisch mit Malis Militärmachthaber über Niger unterhalten.
- Russland hat seit dem Putsch die Rückkehr zur verfassungsmässigen Ordnung gefordert.
- Mali & Burkina Faso wollen Niger bei der möglichen Intervention militärisch unterstützen.
Malis Militärmachthaber Assimi Goïta hat mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefonisch über die Lage in der Sahelzone gesprochen. Das berichtete Russlands staatliche Nachrichtenagentur Tass am Dienstag.
«Konkret unterstrichen wurde die Wichtigkeit einer Regelung der Situation um die Republik Niger mit ausschliesslich friedlichen politisch-diplomatischen Mitteln.» Das teilte der Kreml Tass zufolge mit. Weitere Angaben zu Putins Position oder Aussagen machte sie nicht.
Russland enger Verbündeter von Goïta
Im für die USA und europäische Staaten strategisch wichtigen Niger in Westafrika hatte am 26. Juli das Militär die Macht übernommen. Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas droht mit Gewalt gegen die Putschisten.
Nigers Nachbarn Mali und Burkina Faso haben erklärt, den Niger bei einer möglichen Intervention militärisch zu unterstützen. Beide Länder sind nach Putschen bereits von der Ecowas suspendiert worden.
Russland ist enger Verbündeter von Goïta, der gegen Terrormilizen in Mali auch auf russische Wagner-Söldner setzt. Offiziell ist nur von Militärausbildern die Rede. Das Militär hatte sich 2020 und 2021 an die Macht geputscht und die Zusammenarbeit unter anderem mit Ex-Kolonialmacht Frankreich beendet. Auch Burkina Faso verfügte nach zwei Putschen 2022 den Abzug der Franzosen und wandte sich Moskau zu.
Mit russischen Fahnen gefeiert
Russland hat seit dem Putsch mehrfach die Rückkehr zur verfassungsmässigen Ordnung im Niger gefordert. Die EU und die USA haben dasselbe verlangt.
Beobachter sehen keine Anzeichen dafür, dass Russland in den Staatsstreich involviert war. Der Putsch wird aber von Nigrerinnen und Nigrern bei Demonstrationen auch mit russischen Fahnen gefeiert.