Mehr als 250 Komiker, Schriftsteller und Musiker unterzeichneten vor der Parlamentswahl einen Appell gegen die rechtsextremen Schwedendemokraten.
Jimmie Akesson, Parteivorsitzender der Schwedendemokraten bei einer Wahlkampfveranstaltung.
Jimmie Akesson, Parteivorsitzender der Schwedendemokraten bei einer Wahlkampfveranstaltung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Schwedische Künstler setzen sich gegen die rechtsextreme SD ein.
  • Bei der Parlamentswahl steht Schweden am Sonntag ein Rechtsruck bevor.
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Wenige Tage vor der Parlamentswahl in Schweden haben zahlreiche Kulturschaffende einen Boykottaufruf gegen die rechtsextremen Schwedendemokraten (SD) gestartet. Mehr als 250 Komiker, Schriftsteller und Musiker unterzeichneten einen Appell des Schauspielers Kjell Bergqvist auf Facebook. Rund 90'000 Nutzer des Online-Netzwerks schlossen sich bis heute Donnerstag am Morgen der Gruppe «Alles ausser die SD» an.

«Wir sind viele und uns vereint die Sorge und Angst vor der Wahl am Sonntag. Mithilfe dieser Gruppe können wir einander unterstützen und an eine bessere Zukunft glauben», sagte Bergqvist der Zeitung «Aftonbladet». Zu den Unterzeichnern des Appells gehören die Schauspieler Joel Kinnaman und Pernilla August sowie Marten Palme, der Sohn des 1986 ermordeten schwedischen Regierungschefs Olof Palme.

Schweden steht bei der Parlamentswahl am Sonntag ein Rechtsruck bevor. Die fremdenfeindliche SD, die im Wahlkampf vor allem auf das Thema Einwanderung und die Abstiegsängste vieler Schweden setzte, könnte Umfragen zufolge auf 17 bis über 20 Prozent der Stimmen kommen.

Die 1988 von Neonazis gegründete SD war 2010 mit 5,7 Prozent der Stimmen erstmals ins schwedische Parlament eingezogen. Vier Jahre später konnte sie ihr Ergebnis mehr als verdoppeln: Sie kam mit 12,9 Prozent auf den dritten Platz. Eine Regierungsbeteiligung der Schwedendemokraten scheint aber ausgeschlossen, da alle anderen Parteien eine Koalition mit den Rechtsextremisten ablehnen.

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