Lange Haftstrafen für Drahtzieher des Philippinen-Massakers von 2009

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Philippinen,

Zehn Jahre nach dem schlimmsten politischen Massaker in der Geschichte der Philippinen sind die Drahtzieher der Tat des Mordes für schuldig befunden worden.

Andal Ampatuan
Andal Ampatuan Junior nach seiner Festnahme 2009 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Urteil von acht Drahtziehern eines Massakers an 58 Menschen 2009 wurde verkündet
  • Sie müssen eine Haftstrafe von 30 Jahren ohne Bewährung antreten.

Acht Mitglieder der einflussreichen Politikerdynastie der Ampatuan-Familie wurden am Donnerstag von einem Gericht in Manila verurteilt. Sie müssen eine Haftstrafe von jeweils 30 Jahren ohne Bewährung antreten. 20 weitere Angeklagte müssen ebenfalls für 30 Jahre hinter Gitter.

Bei dem Massaker waren am 23. November 2009 in der südlichen Provinz Maguindanao 58 Menschen erschossen worden, darunter 32 Journalisten. Die Opfer wurden anschliessend verscharrt, lediglich 57 Leichen wurden gefunden.

Wegen Wahlkandidatur

Bei der Tat war ihr Konvoi auf dem Weg zu einer Veranstaltung überfallen worden. Bei der Veranstalltung wollte ein mit dem mächtigen Ampatuan-Clan rivalisierender Politiker seine Wahlkandidatur einreichen. Milizionäre des Clans wurden beschuldigt, für das Verbrechen verantwortlich zu sein.

Zu den am Donnerstag verurteilten Angeklagten zählte Andal Ampatuan Junior. Dieser wollte damals als Provinzgouverneur gegen den Rivalen antreten, sowie sieben seiner Verwandten. Insgesamt wurden 43 Menschen als Drahtzieher oder Komplizen für schuldig befunden.

15 weitere Angeklagte verurteilt

15 der Angeklagten wurden zu acht bis zehn Jahren Haft verurteilt, rund 50 Menschen wurden freigesprochen. Die Anklagen wegen des Mordes an dem 58. Opfer wurden fallengelassen, da dessen Leiche nicht gefunden wurde.

Während des von jahrelangen Verzögerungen geprägten Verfahrens waren der Patriarch Andal Ampatuan Senior und sieben weitere Angeklagte gestorben. Rund 80 Verdächtige sind noch immer auf der Flucht. Darunter sind Polizeibeamte und Mitglieder des Ampatuan-Clans. Es wird befürchtet, dass sie noch immer eine Gefahr für Zeugen und Opferangehörige darstellen.

Menschenrechtsorganisationen begrüssten die Urteile vom Donnerstag. Diese sollten Anstoss für Reformen in dem südostasiatischen Land geben.

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