Vilnius und Moskau tauschen an Grenze fünf Spione aus

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Litauen,

Szenen wie aus dem Kalten Krieg: Litauen und Russland haben am Freitag mehrere mutmassliche Spione ausgetauscht.

Litauens Präsident Nauseda (r.) und Jauniskis
Litauens Präsident Nauseda (r.) und Jauniskis - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei russische Agenten gegen zwei Litauer und einen Norweger ausgetauscht.

Die Aktion habe an der Grenze zwischen Litauen und der russischen Exklave Kaliningrad stattgefunden, bestätigte Litauens Geheimdienstchef Darius Jauniskis vor Journalisten in Vilnius. Zuvor hatte Litauens Präsident Gitanas Nauseda zwei russische Spione begnadigt, die im Gegenzug für zwei Litauer und einen Norweger freikamen.

Die litauischen Staatsbürger Yevgeny Mataitis und Aristidas Tamosaitis und der Norweger Frode Berg seien nun in Litauen, sagte Jauniskis. Laut der Nachrichtenagentur Baltic News Service (BNS) sassen die beiden Litauer wegen Spionagevorwürfen seit 2016 in einem russischen Gefängnis. Sie verbüssten 13- beziehungsweise zwölfjährige Haftstrafen.

Der norwegische Rentner Frode Berg war im April in Russland wegen Spionage zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll Informationen über russische Atom-U-Boote zusammengetragen haben. Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg dankte den litauischen Behörden für die Zusammenarbeit bei der Freilassung.

Nauseda unterzeichnete am Freitag ein Dekret zur Begnadigung der wegen Spionage zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilten Russen Nikolaj Filiptschenko und Sergej Moisejenko, wie es in einer Erklärung auf seiner Website hiess.

Der Russe Filiptschenko war 2017 in Litauen zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er versucht haben soll, in Litauen Agenten für den russischen Geheimdienst FSB zu rekrutieren. Filiptschenko ging gegen seine Verurteilung nicht in Berufung.

Moisejenko wurde im selben Jahr zu einer Haftstrafe von zehn Jahren und sechs Monaten verurteilt, weil er einen litauischen Militärkapitän für die russischen Geheimdienste rekrutiert haben soll. Er hatte auf unschuldig plädiert.

Die Beziehungen zwischen Russland und den baltischen Staaten sind von Spannungen geprägt. Im Zweiten Weltkrieg besetzte und annektierte die Sowjetunion das Baltikum. 1991 erklärten Litauen, Lettland und Estland ihre Unabhängigkeit. 2004 traten alle drei Länder der Nato und der EU bei.

Die Ukraine-Krise und die russische Krim-Annexion 2014 haben die Beziehungen zwischen Moskau und dem Baltikum weiter belastet. Seither haben die baltischen Staaten immer wieder Spionagevorwürfe gegen Russland erhoben.

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