Macron enttäuscht über von der Leyen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich enttäuscht über die künftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gezeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Präsident macht Deutsche für Durchfallen seiner Kommissionkandidatin verantwortlich.
Der Staatschef machte die Deutsche am Donnerstag für die Ablehnung seiner Kommissionskandidatin Sylvie Goulard durch das Europaparlament mit verantwortlich. Es sei von der Leyen gewesen, die auf Goulard bestanden habe, da sie die frühere Verteidigungsministerin persönlich kenne, betonte Macron.
Macron führte bei einer Pressekonferenz in Lyon aus, er habe von der Leyen drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Ressort Industrie und Binnenmarkt in Brüssel vorgeschlagen, das für Frankreich sehr wichtig sei. «Sie hat mir gesagt, ich will mit Sylvie Goulard arbeiten, ich kenne sie und weiss, was sie wert ist», unterstrich Macron.
Er selbst habe von der Leyen dann vor möglichen «Diskussionen» über Goulard gewarnt, gegen die Betrugsermittlungen laufen. Die künftige Kommissionschefin habe jedoch erwidert, sie werde mit den Vorsitzenden der EU-Parlamentsgruppen sprechen. Später habe die Deutsche ihm versichert: «Alles gut, Madame Goulard passt ihnen.»
Dass Goulard nun mit breiter Mehrheit durchgefallen sei, verstehe er nicht, sagte Macron. «Das muss man mir schon erklären.» Es handele sich womöglich um «Ressentiments, vielleicht auch um Engstirnigkeit» von Seiten der Parlamentarier.
Macron selbst hatte von der Leyen beim EU-Gipfel im Juli überraschend als Kommissionschefin vorgeschlagen. Mit dem Schachzug verhinderte Frankreichs Präsident die Spitzenkandidaten des Europaparlaments für den Top-Job, den Niederländer Frans Timmermans und den Deutschen Manfred Weber (CSU).