Medienbericht: Trump nannte im Ersten Weltkrieg gefallene US-Soldaten «Verlierer»

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US-Präsident Donald Trump hat im Ersten Weltkrieg gefallene US-Soldaten einem Medienbericht zufolge als «Verlierer» bezeichnet.

Kriegsgräber auf dem Friedhof Aisne-Marne bei Paris
Kriegsgräber auf dem Friedhof Aisne-Marne bei Paris - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident dementiert Äusserungen.

Während einer Frankreich-Reise 2018 habe Trump einen geplanten Besuch des US-Militärfriedhofs Aisne-Marne bei Paris spontan abgelehnt, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Artikel des Magazins «The Atlantic». Zu seinen Mitarbeitern habe der US-Präsident gesagt: «Warum sollte ich diesen Friedhof besuchen? Er ist gefüllt mit Verlierern.»

In dem von «Atlantic»-Chefredakteur Jeffrey Goldberg verfassten Artikel heisst es, Trump habe den geplanten Besuch in erster Linie deshalb abgelehnt, weil er befürchtete, dass seine Frisur im Regen «zerzaust» werden könnte. Offiziell hatte die US-Delegation damals erklärt, dass Trump den Friedhof nicht besuchen könne, weil sein Helikopter wetterbedingt nicht startbereit sei.

In einem weiteren Gespräch auf derselben Reise habe Trump die mehr als 1800 auf dem Friedhof Aisne-Marne bestatteten US-Soldaten als «Trottel» bezeichnet, heisst es in dem Bericht weiter. Demnach gibt es für die Äusserungen vier Zeugen.

Trump dementierte den Bericht am späten Donnerstagabend, nachdem das Weisse Haus die Anschuldigungen bereits als «ekelhafte, groteske und verwerfliche Lügen» verurteilt hatte. Am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania sagte Trump vor Journalisten: «Jemand erfindet diese furchtbare Geschichte, dass ich nicht (auf den Friedhof) gehen wollte.» Menschen, die diese Behauptungen in die Welt setzten, seien «Abschaum und Lügner», sagte Trump weiter. Er sei bereit zu «schwören, dass ich so etwas nie über unsere gefallenen Helden gesagt habe».

Kritiker verwiesen indessen auf die Verunglimpfungen Trumps des inzwischen verstorbenen republikanischen Senators John McCain. Während des Wahlkampfs 2016 hatte Trump über einen seiner grössten parteiinternen Kritiker, der während des Vietnamkriegs in Gefangenschaft geraten war, gesagt, McCain sei «kein Held» und: «Ich mag Menschen, die nicht geschnappt worden sind».

Dem «Atlantic»-Bericht zufolge soll Trump während der Frankreich-Reise 2018 auch historische Wissenslücken offenbart haben. Demnach fragte er seine Mitarbeiter: «Wer waren die Guten in diesem Krieg?» Dass die USA Soldaten zur Unterstützung der alliierten Franzosen nach Europa schickten, habe der Präsident nicht verstanden.

Trumps demokratischer Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl am 3. November, Joe Biden, erklärte, wenn die Anschuldigungen in dem «Atlantic»-Artikel wahr seien, seien sie ein «weiteres Zeichen dafür, wie uneinig Präsident Trump und ich uns über die Rolle des Präsidenten der Vereinigten Staaten sind». Sollte er die Präsidentschaftswahl gewinnen, werde er «sicherstellen, dass unsere amerikanischen Helden wissen, dass ich hinter ihnen stehe und ihre Aufopferung ehren werde - immer», fügte Biden hinzu.

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