Menschenrechtsaktivist Askarow stirbt in Kirgistan im Gefängnis
Asimdschon Askarow setzte sich für die Belange der usbekischen Minderheit in Kirgistan ein, der er selbst angehörte. Nun ist der Aktivist verstorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Asimdschon Askarow ist im Alter von 69 Jahren in einem kirgisischen Gefängnis verstorben.
- Laut seinem Anwalt habe er nicht die nötige Versorgung erhalten.
Der Menschenrechtsaktivist Asimdschon Askarow ist in Kirgistan im Gefängnis gestorben. «Das System hat ihn umgebracht», sagte Askarows Anwalt Valerian Vahitow am Samstag der Nachrichtenagentur AFP in einem Telefongespräch. Demnach war der 69-Jährige schwer krank gewesen, hatte aber nicht die nötige Versorgung erhalten.
Zuletzt sei sein Mandant «nicht mehr in der Lage gewesen, zu gehen», sagte Vahitow. Er habe ihm bei seinem letzten Besuch diese Woche Früchte gebracht und ihn gebeten, durchzuhalten. «Er hat geweint und wusste, dass er im Sterben lag, aber niemand hat einen Finger gerührt.»
Askarow 2010 zu lebenslanger Haft verurteilt
Askarow war Leiter einer Menschenrechtsorganisation und setzte sich für die Belange der usbekischen Minderheit in Kirgistan ein, der er selbst angehörte. Er war in Folge gewaltsamer Auseinandersetzungen im Süden des zentralasiatischen Landes im Jahr 2010 wegen Anstachelung zu «ethnischer Gewalt» und Beteiligung an der Ermordung eines Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Bei den Unruhen waren 400 Menschen gestorben und 400'000 Menschen vertrieben worden. Askarow hatte die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen.
Ausgezeichnet und gefoltert
Die USA zeichneten ihn 2015 mit einem Menschenrechtspreis aus, was zu diplomatischen Spannungen mit Kirgistan führte, einem loyalen Verbündeten Russlands. Zuvor hatte schon das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) ihn 2012 mit dem «Internationalen Preis der Pressefreiheit» gewürdigt.
2016 bewertete ein Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen Askarows Haft als «willkürlich» und beklagte, er sei im Gefängnis gefoltert worden. Kirgisische Gerichte bestätigten die lebenslange Haftstrafe aber mehrfach.