EU

Merkel fordert Kompromissbereitschaft beim Corona-Hilfsfonds der EU

AFP
AFP

Deutschland,

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor den anstehenden Verhandlungen über einen milliardenschweren Hilfsfonds der EU zur Bewältigung der Corona-Krise Kompromissbereitschaft gefordert.

Kanzlerin Merkel im Bundesrat
Kanzlerin Merkel im Bundesrat - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Rede der Kanzlerin zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft im Bundesrat.

«Es werden viel guter Wille und Kompromissbereitschaft von allen Seiten erforderlich sein, um zum Ziel zu kommen», sagte Merkel am Freitag bei einer Erklärung im Bundesrat zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Angesichts des konjunkturellen Entwicklung dränge die Zeit. «Es zählt jeder Tag», mahnte die Kanzlerin.

Es sei das Ziel, möglichst bald eine Einigung zu erzielen, «vielleicht sogar noch vor der Sommerpause», sagte Merkel. Der Weg dahin werde aber «steinig» sein. Die Kanzlerin warb eindringlich für den Hilfsfonds. In der Corona-Krise sei eine «aussergewöhnliche Kraftanstrengung» notwendig. Es sei deshalb angemessen, mit einer Ausnahmemassnahme wie dem Aufbaufonds darauf zu reagieren.

Die EU-Kommission will mit einem 750 Milliarden Euro schweren Wiederaufbauplan die wirtschaftlichen Folgen der Rezession wegen der Corona-Krise bekämpfen. Bei einem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am 17. und 18. Juli soll auch eine Einigung zum nächsten Sieben-Jahres-Haushalt der EU für die Zeit von 2021 bis 2027 erzielt werden. Er hat ein Volumen von über einer Billion Euro.

Deutschland hat seit Anfang Juli für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft inne. Die Corona-Pandemie werde die Präsidentschaft prägen, sagte Merkel im Bundesrat. Sie hob aber zugleich hervor, dass Europa vor weiteren Herausforderungen stehe. Sie nannte dabei den Klimaschutz, den Klimawandel und «Europas Verantwortung in einer globalisierten Welt».

Skeptisch zeigte sich die Kanzlerin erneut mit Blick auf die Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit Grossbritannien. Sie werde sich für eine «gute Lösung» stark machen. Es müsse aber auch für den Fall vorgesorgt werden, dass ein Abkommen nicht zustande komme. Das Abkommen soll die Handelsbeziehungen zwischen Grossbritannien und der EU nach dem Brexit regeln. Ähnlich hatte sich Merkel am Mittwoch bereits im Bundestag geäussert.

Merkel hob bei ihrer Rede im Bundesrat mit Blick auf die EU auch die besondere Bedeutung der Bundesländer und des Föderalismus in Deutschland hervor. Die Regionen brächten ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven in die Debatten für das ganze Land ein. Das könne «sehr anstrengend und mühsam» sein. Sie sei gleichwohl zutiefst überzeugt, dass die «regionale Vielfalt in föderaler Einheit» entscheidend sei, grösste Herausforderungen erfolgreich zu bestehen.

Kommentare

Mehr in Politik

Gemeinderat Bern
Olaf Scholz
32 Interaktionen
Konversionstherapien LGBTQIA+
2 Interaktionen

Mehr EU

6 Interaktionen
borrell
15 Interaktionen
Fälschungen
2 Interaktionen

Mehr aus Deutschland

Deutschlandticket
1 Interaktionen
Kohlmeisen
2 Interaktionen
Annegret Kramp-Karrenbauer
2 Interaktionen