Mittelstand kritisiert Umsetzung von Mehrwertsteuersenkung
Die Umsetzung der Mehrwertsteuersenkung stösst in der mittelständischen Wirtschaft auf massive Kritik.

Das Wichtigste in Kürze
- Verbandschef: Firmen hatten zu wenig Vorlaufzeit .
Die Massnahme gehöre in die Kategorie «gut gedacht, schlecht gemacht», sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Die Firmen hätten kaum Vorlaufzeit gehabt, um sich auf die Anwendung der ermässigten Steuersätze seit 1. Juli vorzubereiten.
Wichtige Schreiben des Bundesfinanzministeriums zur Anwendung der neuen Steuersätze seien erst wenige Tage vor Inkrafttreten des Gesetzes veröffentlicht worden, bemängelte Ohoven. Teilweise würden noch bis heute Rechnungen mit den alten Sätzen erstellt. Die Folgen seien «fatal», weil die Unternehmen dem Fiskus damit eine zu hoch ausgewiesene Mehrwertsteuer schuldeten, sagte der Verbandschef.
Die Mehrwertsteuersenkung ist Teil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung, mit dem die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abgefedert werden sollen. Der generelle Mehrwertsteuersteuersatz beträgt bis Jahresende 16 statt 19 Prozent. Der ermässigte Steuersatz liegt bei fünf statt sieben Prozent.