Mongolischer Regierungschef wegen Corona-Skandals zurückgetreten
Der mongolische Regierungschef Churelsuch Uchna ist wegen eines Corona-Skandals im Gesundheitswesen zurückgetreten.
Das Wichtigste in Kürze
- Covid-19-Patientin und ihr Neugeborenes bei Minustemperaturen transportiert.
Es sei für ihn «herzzerreissend» gewesen zu sehen, wie eine Covid-19-Patientin und ihr Neugeborenes kurz nach der Geburt behandelt worden seien, begründete Churelsuch am Donnerstag seinen Rücktritt. Als Regierungschef müsse er dafür die Verantwortung übernehmen. Am Mittwoch hatte es vor dem Regierungsgebäude in Ulan Bator Proteste gegeben.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie eine Frau, die offenbar erst kurz zuvor entbunden hatte, zu einem Gesundheitszentrum transportiert wurde. Sie trug bei Temperaturen von minus 25 Grad lediglich Krankenhauskleidung. «Wir haben bei der Verlegung dieser Mutter leider Fehler gemacht», sagte Churelsuch. Insbesondere nach mongolischen Traditionen soll eine junge Mutter im ersten Monat nach der Geburt kalte Temperaturen und kaltes Essen meiden.
An den Protesten beteiligten sich am Mittwoch rund 5000 zumeist junge Menschen. Einige trugen gewickelte Bündel bei sich, die kleine Babys darstellen sollten. Wegen des Skandals waren bereits der Vize-Regierungschef und der Leiter der Krankenhausverwaltung zurückgetreten.