Nach Sorge wegen Beschattung: Deutschland beschwert sich bei Ägypten
Deutschland wirft Ägypten vor, Sicherheitsleute hätten bei der Weltklimakonferenz Veranstaltungen am deutschen Pavillon gefilmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland hat sich bei Ägypten wegen möglicher Beschattung beschwert.
- Ägypten soll den deutschen Pavillon an der Weltklimakonferenz gefilmt haben.
- Dort fanden Veranstaltungen zur Menschenrechtslage in Ägypten statt.
Nach Sorgen über Beschattung durch örtliche Sicherheitsbehörden bei der Weltklimakonferenz in Ägypten hat die deutsche Botschaft sich bei den Gastgebern beschwert.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag am Rande der Konferenz. Ägyptische Sicherheitsleute hätten Veranstaltungen am deutschen Pavillon beobachtet und gefilmt, hiess es. Die Botschaft habe sich daraufhin beschwert und die ägyptischen Behörden aufgefordert, diese Massnahmen zu stoppen.
Verheerende Menschenrechtslage in Ägypten
Am deutschen Pavillon auf der Konferenz fanden in vergangenen Tagen Veranstaltungen zur Menschenrechtslage in Ägypten statt, die Kritiker als verheerend beschreiben.
Daran nahmen unter anderem die Chefinnen von Human Rights Watch (HRW) und Amnesty International teil, Tirana Hassan und Agnès Callamard, sowie die bekannte ägyptische Aktivistin Sanaa Saif. HRW und Amnesty haben keine Büros in Ägypten, erst vor Tagen wurde eine Blockade der HRW-Website im Land nach einer jahrelangen Sperre aufgehoben.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich bei seinem Besuch zu Beginn der Woche für die Freilassung des inhaftierten ägyptischen Demokratieaktivisten Alaa Abdel Fattah eingesetzt. Fattah ist seit Jahren in Haft und derzeit im Hungerstreik.