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Nato-Staaten diskutieren Format für engere Zusammenarbeit mit Ukraine

Keystone-SDA
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Norwegen,

Angesichts des Beitrittswunsches der Ukraine wird in der Nato über ein neues Format für die Zusammenarbeit in der wohl noch langen Übergangszeit nachgedacht.

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Aussenministerinnen und Aussenminister der Nato-Staaten diskutieren an einem Treffen in Oslo. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine will der Nato beitreten.
  • Angesichts dessen wird in der Nato über ein neues Format der Zusammenarbeit nachgedacht.

In der Nato wird angesichts des Beitrittswunsches der Ukraine über ein neues Format für die Zusammenarbeit in der vermutlich noch langen Übergangszeit nachgedacht.

Man habe darüber diskutiert, die bestehende Nato-Ukraine-Kommission zu einem neuen Nato-Ukraine-Rat aufzuwerten, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach einem informellen Treffen der Aussenministerinnen und Aussenminister in Oslo. Ein solches gemeinsames Beratungsforum wäre ein wichtiger Schritt, um mit der Ukraine auf Augenhöhe Schlüsselfragen der Sicherheit diskutieren zu können.

Der Vorschlag für den neuen Nato-Ukraine-Rat gilt als eine Möglichkeit, der Ukraine beim Bündnisgipfel in Litauen entgegenzukommen. Der zu dem Spitzentreffen im Juli als Gast eingeladene ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erhofft sich da eigentlich eine konkrete Perspektive für den Nato-Beitritt seines Landes.

Länder wie Deutschland und die USA wollen diese aber bislang nicht geben. Als ein Grund gelten Sorgen vor einer unberechenbaren Reaktion Russlands, das mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine einen Nato-Beitritt des Landes zu verhindern versucht.

Gespaltene Meinungen

Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte in Oslo zu dem Thema, es gelte «die Politik der offenen Tür». Zugleich sei klar, dass man mitten in einem Krieg nicht über eine Mitgliedschaft sprechen können.

Unterstützung bekommt Selenskyj hingegen von östlichen Bündnisstaaten. Die Ukraine brauche einen klaren Weg und die nächsten Schritte, um in das Bündnis aufgenommen zu werden, sagte der estnische Aussenminister Margus Tsahkna.

Gipfeltreffen der EPG
Emmanuel Macron (l-r), Maia Sandu, Wolodymyr Selenskyj und Olaf Scholz beim Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau. - dpa

Der litauische Aussenminister Gabrielius Landsbergis erklärte: «Es ist höchste Zeit, dass wir uns tatsächlich zusammensetzen und eine sehr spezifische, sehr konkrete Antwort darauf finden, wie die Ukraine sich der Nato annähern und eines Tages Mitglied des Bündnisses werden kann.»

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte bereits vergangene Woche gesagt, die Gespräche zu den Ambitionen der Ukraine dauerten noch an. Niemand wisse, wie die endgültige Entscheidung beim Nato-Gipfel am 11. und 12. Juli in Litauen ausgehen werde.

Beitritt während Krieg unwahrscheinlich

Am Donnerstag betonte Stoltenberg, es sei an den Alliierten und der Ukraine zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt sei. Er selbst hatte allerdings mehrfach indirekt eine Aufnahme in Kriegszeiten ausgeschlossen und damit eingeräumt, dass Russland den Beitritt mit seinem Krieg zumindest hinauszögern kann.

Selenskyj warnte unterdessen am Donnerstag beim Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau vor einer Hinhaltetaktik. «Wir brauchen Frieden. Deshalb sollte jedes europäische Land, das an Russland grenzt und das nicht will, dass Russland es auseinanderreisst, ein vollwertiges Mitglied der EU und der Nato sein», sagte der 45-Jährige. Einzige Alternativen dazu seien ein offener Krieg oder eine grausame russische Besatzung.

Jens Stoltenberg nato
Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht an einer Pressekonferenz am Nato-Gipfel in Madrid. - keystone

Die bündnisinternen Diskussionen über einen möglichen Nato-Russland-Rat laufen bereits seit Wochen. Die Deutsche Presse-Agentur hatte darüber bereits Anfang Mai berichtet. Bislang kommt die Nato mit Vertretern der Ukraine lediglich in Form von sogenannten Kommissionssitzungen zusammen.

In ihnen ging es früher vor allem um Reformanforderungen. Der neue Rat könne das «Partnerschaftsgefühl» zwischen der Nato und der Ukraine stärken und einen echten Unterschied machen, erklärte jüngst ein ranghoher Diplomat.

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